Rezension
"Todestrieb" von Nora Schwarz ist ein Krimi, der in Mannheim spielt. Im Mittelpunkt steht der Mord an Sven Borke, einem Fotokünstler, der bekannt und berüchtigt war, junge Frauen und ihre Angst auf seinen Bildern darzustellen. Kurz vor einer großen Ausstellung seiner Bilder wird Sven tot aufgefunden, misshandelt und gefesselt in einer alten Fabrikhalle.
Die Kommissare Hanna Mantolf und Tom Krohne werden auf den Fall angesetzt und ermitteln im Kreis der Modelle Borkes, der SM-Szene, in der sich der Künstler bewegte und im Umfeld eines Serienmörders, der in der JVA Mannheim einsitzt. Dabei kommen sie oft in ungewohnte Situationen und werden mit der eigenen Vergangenheit und völlig anderen Lebensentwürfen konfrontiert.Parallel zur Ermittlungshandlung werden immer wieder Rückblenden aus dem Leben eines Mädchens geschildert, das von seinem Vater gequält und gedemütigt wird. Hier bleibt lange unklar, wie diese verstörenden Erlebnisse mit dem Fall zusammenhängen.
Durch beschriebene Örtlichkeiten und Sprache hat der Krimi auch viel Lokalkolorit, ist aber kein typischer Regionalkrimi. Die Handlung ist durchweg spannend. Die Misshandlungen und SM-Szenen werden sehr direkt beschrieben und sind vielleicht nicht für alle Leser geeignet.
Mir hat "Todestrieb" gut gefallen, nur die sehr kleine Schrift hat mein Lesevergnügen etwas beeinträchtigt.