Sebastian Synard und sein Sohn Nick sind auf einer Wandertour durch die malerischen Tablelands in Neufundland. Was als entspannendes Wochenende geplant war, verwandelt sich schnell in einen Albtraum, als sie auf die Leiche eines jungen Studenten stoßen. Sebastian, der mittlerweile eine Detektivlizenz erworben hat, entdeckt schnell merkwürdige Umstände des Verbrechens, während Sebastian gleichzeitig mit seiner eigenen Vergangenheit und den Herausforderungen seines persönlichen Lebens konfrontiert wird...
"Two for the Tablelands" stammt aus der Neufundland-Krimireihe von Kevin Major, auch in diesem zweiten Band um Detektiv Sebastian Synard ist ein eher lockerer und stimmungsvoller Krimi, wobei aber auch ein tiefer Einblick in Sebastians Charakter und seine Beziehungen geboten werden. Besonders hervorzuheben ist die Dynamik zwischen ihm und seinem jugendlichen Sohn Nick, aber die familiären Verstrickungen nehmen fast ebenso viel Raum ein wie der eigentliche Kriminalfall. Während Sebastian versucht, den Mord aufzuklären, wird auch sein Liebesleben thematisiert, was für mich etwas zu viel des Guten war. Die Landschaft Neufundlands wird eindrucksvoll beschrieben und trägt stark zur Atmosphäre des Buches bei. Als Fremdenführer hat Sebastian ein tiefes Verständnis für die Region, was sich in den detaillierten Schilderungen der Umgebung widerspiegelt. Auch das birgt viele positive Aspekte, nehmen teilweise aber ebenfalls Überhand und lenken vom eigentlichen Fall eher ab als diesen zu unterstreichen.
Der Schreibstil von Major ist flüssig und ermöglicht es, schnell in die Geschichte einzutauchen. Trotz der gelegentlichen Ablenkungen durch Nebenschauplätze bleibt das Interesse an der Aufklärung des Mordes. Es gibt einige Wendungen und falsche Fährten, die zusätzliche Spannung in die Handlung einbringen, auch wenn sie nicht immer ausreichen, um das gesamte Buch fesselnd zu gestalten. Hinzu kommt, dass man die Hintergründe der Tat nach einiger Zeit bereits erahnen kann und dadurch die Spannung etwas nachlässt.
Insgesamt präsentiert „Two for the Tablelands“ einen lockeren Krimi mit einem starken Fokus auf Lokalkolorit und Charakterentwicklung. Die Verbindung zwischen Sebastians beruflichem Leben als Detektiv und seinen persönlichen Herausforderungen schafft eine interessante Erzählstruktur. Die Spannung bleibt deswegen aber nicht immer einem konstanten Niveau bleibt, sondern sackt immer wieder etwas ab. So bleibt eine solide Krimiunterhaltung für Zwischendurch, die ich persönlich mir aber intensiver gewünscht hätte.