Rezension zu "Das Schweigen der Sterne" von Norbert Pailer
Norbert Pailer ist Physiker und Christ, und er schreibt darüber, warum wir eigentlich bei näherer Betrachtung des Universums und der Welt um uns herum aus dem Staunen gar nicht mehr herauskommen dürften. Es ist ein Buch voller wunderschöner Bilder physikalischer Gegebenheiten und gleichzeitig ein Plädoyer für den Glauben, gerade wegen all dieser Geheimnisse.
Wem Physik nie befriedigende Antworten geben konnte, der wird hier vielleicht fündig. Denn eines wird klar: Die Wissenschaft kann vieles erklären, aber sie tritt stets nur beschreibend auf, sagt, wie sich etwas verhält, ohne eine Antwort auf die Frage geben zu können, warum es sich so verhält und nicht anders und ob das immer so weitergehen wird. Gleichzeitig wird die Wissenschaft auch nicht abgewertet, sondern ebenso ernst genommen. Der verbreitete Irrglaube vom Gegensatz zwischen Wissenschaft und Glaube, beispielsweise wenn es um Urknall und Schöpfung geht, löst sich beim Lesen in Luft auf, sofern man das Gelesene ernst nimmt. Denn letztlich bleiben immer mehr Fragen offen, als beantwortet werden können, daran kann die Wissenschaft genauso wenig etwas ändern wie der christliche Glaube. In gewisser Weise braucht es für ein komplettes Negieren eines schöpferisch tätigen Gottes manchmal mehr Glauben, als für das Anerkennen seiner Existenz.
Dies ist ein Buch für alle, die sich für unser Universum begeistern können, die staunen wollen und können, die viele Fragen und kein Problem damit haben, dass vielleicht noch mehr dazukommen. Gleichzeitig muss ich auch sagen: Für mich hat das Buch nicht so unglaublich viel Neues zu bieten gehabt. Viele der Gedankengänge kamen mir vertraut vor, für mein tägliches Leben und meinen Glauben gab es hier nicht viel zu holen. Und es könnte sein, dass es auch einigen anderen Lesern so geht, die schon eine Zeitlang mit Gott, sich selbst, ihren Fragen, ihrem Glauben und ihren Zweifeln unterwegs sind. Deshalb kann ich dem Buch, auch wenn es wirklich schön daherkommt und wunderschöne Bilder beinhaltet, nur drei Sterne geben. Das soll nicht bedeuten, dass ich vom Lesen abraten würde. Aber für mich hat es dann doch ein wenig zu sehr nur an der Oberfläche gekratzt.