Rezension zu "Der kleine AD(H)S-Therapeut" von Johannes Wilkes
Ich gebe es ganz unverblümt zu, ich war recht skeptisch, gerade bei einem Buch, das das Wort ‚Therapeut’ im Titel führt. Wurde jedoch insgesamt ziemlich positiv überrascht.
Nach einer kurzen theoretischen Einführung, was sich überhaupt hinter dem Kürzel AD(H)S verbirgt, wird man recht schnell in den praktischen Hauptteil überführt. Anhand vieler Alltagsbeispiele (Chaos am Morgen, Wer räumt das Kinderzimmer auf?, Tischsitten, Immer Ärger mit den Hausaufgaben), so richtig schön aus dem Leben gegriffen, gibt es nachvollziehbare und sinnvolle Tipps für den Umgang mit dem Verhalten /Eigenarten der entsprechenden Kinder. Ob und wie diese sich dann bewähren, muss und wird sich einzelfallbezogen im Ausprobieren erweisen.
Der dritte Teil widmet sich einer kurzen Beschreibung der verschiedenen professionellen Hilfsmöglichkeiten. Wo findet man Rat und Entlastung, welche Therapien gibt es und was ist Ritalin und Co. zu halten.
Ganz zum Schluss: Ein Anhang mit Auflistung der zugelassenen Medikamente und Hinweise auf hilfreiche Internetseiten.
„Der kleine AD(H)S Berater“ wäre passender und treffender als ‚Therapeut’ im Titel. Doch es wird mit viel Verständnis den betroffenen Kindern und Eltern gegenüber geschrieben. Ein Prise Humor ist auch nicht ganz zu leugnen. 41 ‚repräsentative’ Alltagssituationen decken zwar nicht alle Eventualitäten ab, geben aber schon mal eine gute Richtung vor.
Fazit: Sicherlich hilfreich für Eltern, die erstmals mit der Diagnose AD(H)S konfrontiert werden. Aber auch für alte Hasen gibt es mitunter die eine oder andere neue Anregung. Die Tipps für den Umgang mit der Problematik sind größtenteils darüber hinaus nicht nur für Kinder mit AD(H)S sinnvoll und anwendbar.