Ein Buch mit einer Mischung aus Realität und Fiktion. Ein realer Mord an einer Frau, in diesem Fall an einer jüdischen Frau, was den Fall in der NS-Zeit nicht nur als nicht zu verfolgen einstuft, sondern noch schlimmer, wenn den Machthabern ermordet wird. Dieser Punkt ist real.

Fiktion ist, dass ein Inspektor sich an die Lösung des Falls macht und sich auf die Suche nach den beiden SS-Männern macht, die mit dem Mord in Verbindung gebracht werden. Er selbst hat auch in seiner Vergangen negative Erfahrungen mit den Nazis gemacht und trägt dieses Erbe mit sich. Während den Ermittlungen findet er an vielen Stellen „alte Nazis“ dies unter dem Deckmäntelchen des geläutert sein und in der Opferrolle weiterhin leben.

Zöllner sucht verbissen nach dem Mörder, die Mörder versuchen verbissen das Schweigen zu bewahren. Sehr bitter ist an für sich, dass die Mörder von Franziska Spiegel nie zur Rechenschaft gezogen wurden.

Ein sehr lesenswerter Roman der sehr geschickt Realität und Fiktion vermischt und dies so zu einem ganz besonderen Buch macht.

Mein Fazit: Ein sehr gut geschriebener Krimi, der darüber hinaus auch noch eine geschichtliche Seite beleuchtet. Er lenkt den Blick auf die Nachkriegszeit und das innere der Menschen.

In der heutigen Zeit, wo so genannter Patriotismus wieder hoch im Kurs ist vielleicht noch lesenswerter als das Buch ohnehin schon ist.