Norman Maclean

Norman Maclean erzählt in seiner Novelle, in der Religion und Familie eng mit dem Fliegenfischen, dem Big Blackfoot River und der Umgebung in Montana verbunden sind. Sein kleiner Bruder Paul unterscheidet sich stark von Norman. Er ist ungestüm, dickköpfig und waghalsig. Sieht oft die Grenzen nicht. Norman ähnelt eher seinem Pastorenvater, der seine Jungs oft zum Fliegenfischen mitnimmt. Norman ist ruhig, besonnen und vorsichtig. Er fungiert als Erzähler und trägt die Geschichte. Ab und zu engleitet die Geschichte, vor allem dann, wenn es ums Fliegenfischen, den Rhythmus des Flusses, der Fische und des Wurf-Rhythmus geht. Paul ist ein ausgezeichzneter Fliegenfischer, eigentlich ein Künstler. Norman und der Vater kommen nicht an seine Kunst heran. Trotzdem scheint Paul nicht recht in die Familie und den ruhigen naturverbundenen Ort zu passen. Er wird Journalist und beginnt in den Spielhöhlen ein und aus zu gehen, trinkt vielu und hat eine Fahrende zur Freundin, die viel Aufsehen erregt. Norman heiratet gutbürgerlich. Die Abwärtsspirale bei Paul dreht sich immer schneller und er macht sich Feinde. Sein Leben nimmt seinen verhängnisvollen Lauf.

Die Novelle über die ungleichen Brüder lebt stark von Naturbeschreibungen, dem Rhythmus des Flusses und dem Fliegenfischen, das fast gleichbedeutend mit Religion ist, weil die ersten Christen schliesslich alle Fischer waren. Die Novelle ist ein amerikanischer Klassiker. Es ist pures Nature Writing.

Ich mag die filmische Umsetzung von Robert Redford auch sehr. Paul wird dabei vom ganz jungen Brad Pitt verkörpert. Der Film trifft den Sound der Novelle sehr gut. Die Handlung entgleitet nicht, dies passiert ab und zu beim Lesen, egal ob in der Deutschen oder der Englischen Fassung. Ich kann beide Sprachen empfehlen. Die Übersetzung finde ich gut. Die Lektüre hat ab und zu auch etwas Meditatives. Es ist definitiv nichts für Leser, die Action brauchen und nicht in Naturbilder eintauchen können.