Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar vom Autor erhalten. Dankeschön nochmals dafür, ich habe mich sehr darüber gefreut. :D
Mein größter Fehler war es das Buch mitten in der Nacht zu beginnen, denn am Anfang fand ich es super gruselig, andererseits konnte ich auch nicht aufhören es zu lesen.
Der Weltenaufbau hat mir sehr gut gefallen. Alle Menschen sind abergläubisch und halten sich strickt an die Regeln des Aberglauben. Jeder kennt z.B. dass man 7 Jahre Pech hat, wenn ein Spiegel zerbricht und man den nicht direkt auffegen darf. „Die Regeln waren so tief in die Gesellschaft verwoben, dass niemand mehr ihre Ursprünge hinterfragte.“ (9% Lesestatus). Diese Anschauung auf die Welt fand ich sehr spannend, da ich noch nie etwas vergleichbares gelesen habe. Bei mir selber ist es etwas zwiespältig mit dem Aberglaube, so manche Sachen sind einfach drin. Beispielsweise das auf Holz klopfen, wenn man etwas sagt, was noch nie passiert ist, das bekomme ich einfach nicht raus. Im Grundprinzip bin ich aber nicht abergläubisch und sowas wie Freitag der 13. bereitet mir wenig Sorgen.
Mira, die Protagonistin, ist Journalistin und glaubt auch nicht wirklich an die Rituale und dass diese eine Auswirkung haben, obwohl sie in der Familie schon eine Erfahrung machen musste, die für die Wirkung spricht. Sie wird von ihrem Vorgesetzten auf die Recherche zu Anomalien, Schattenerscheinungen, geometrische Markierungen am Himmel und plötzliche Todesfälle angesetzt. Nach und nach deckt sie das Geheimnis um die strickte Einhaltung der Regeln auf.
Es geht um Kontrolle durch Regierungen, Institutionen und sozialen Strukturen und wie einfach man Menschen durch Angst lenken kann. Das fand ich sehr spannend umgesetzt in diesem Buch und ist erschreckend vorstellbar.
Als die Hintergründe aufgelöst wurden, habe ich es nicht gleich verstanden. Die Auflösung ist für mich insgesamt etwas irritierend gewesen, aber natürlich darf ich dazu nicht mehr verraten. Ganz am Ende habe ich es aber dann doch nachvollziehen können.
Das Ende musste ich zweimal lesen, weil ich irgendwie das Gefühl hatte etwa überlesen zu haben. Beim zweiten Mal lesen fand ich es dann allerdings sehr stimmig.
Von meiner Seite gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung, wenn man sich auf andere Welten und Sichtweisen einlassen kann. 4,5/5🦉