Novuyo Rosa Tshuma

 4 Sterne bei 1 Bewertungen
Autor*in von Haus aus Stein.

Lebenslauf

Novuyo Rosa Tshuma, in Simbabwe geboren, lebt in Boston (USA) und lehrt dort am Emerson College Kreatives Schreiben. Ihr Debütroman Haus aus Stein gewann 2019 den Edward Stanford Travel Writing Award und den Bulawayo Arts Award for Outstanding Fiction und stand für zahlreiche internationale Preise auf der Shortlist. 2017 erhielt sie für ihre Arbeit den renommierten Bellagio Center Literary Arts Residency Award der Rockefeller Foundation. 2020 wurde sie mit dem Lannan Foundation Fellowship ausgezeichnet. Sie unterrichtete u.a. an den Universitäten in Oxford und New York, sowie beim University of Iowa Writers' Workshop in Houston, und in Indonesien und Nigeria im Rahmen des Purple Hibiscus Trust Creative Writing Workshop von Chimamanda Ngozi Adichie. Sie rief außerdem den Kwantuthu Writers' Workshop in Bulawayo, Simbabwe, ins Leben. Ihr Schreiben ist vielseitig, unersättlich und wissbegierig. Ihre Novellen und Kurzgeschichten sind u.a. bei McSweeney’s und in Anthologien wie New Daughters of Africa erschienen. Sie ist Mitbegründerin und ehemalige stellvertretende Herausgeberin der panafrikanischen Kunstplattform Jalada und leitete das Redaktionsteam der ersten gedruckten Anthologie. Tshuma ist außerdem Herausgeberin der Anthologie I am Nala (Nala Feminist Collective, 2022). Im Herbst 2023 erscheint ihr neuer Roman „Digging Stars“ bei W. W. Norton in den USA.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Novuyo Rosa Tshuma

Cover des Buches Haus aus Stein (ISBN: 9783982328157)

Haus aus Stein

(1)
Erschienen am 24.08.2023

Neue Rezensionen zu Novuyo Rosa Tshuma

Cover des Buches Haus aus Stein (ISBN: 9783982328157)
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Rezension zu "Haus aus Stein" von Novuyo Rosa Tshuma

readingsarah
Tiefe Einblicke in die Geschichte Simbabwes

Zamani wächst ohne weitere familiäre Bindung bei seinem Onkel auf. Die Mutter ist während Gukurahundi getötet wurden, zum Vater besteht kein Kontakt. Als der Onkel stirbt, zieht Zamani zur Untermiete bei Familie Mlambo ein, freundet sich mit deren Sohn an und wird bald als Familienmitglied gesehen.

Bukhosi, der Sohn der Familie, schließtsich, wie auch Zamani der Mthwakazi-Bewegung an und verschwindet auf einer Kundgebung spurlos. Anstatt den Eltern die Wahrheit zu erzählen, sieht Zamani die Chance endlich eine richtige Familie zu haben und tut alles um als Ersatzsohn anerkannt zu werden. Unter dem Deckmantel der Hilfe bei der Suche nach dem verschwundenen Sohn, drängt sich Zamani immer mehr auf, nährt den Alkoholismus seines „Ersatzvaters“ Abednego, um sich die Familiengeschichte zu erschließen, und nutzt dessen Gewaltausbrüche um seiner „Ersatzmutter“ Agnes näher zu kommen und auch ihr Informationen zu entlocken.

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Novuyo Rosa Tshuma erschafft mit ihrem Roman einen tiefen Einblick in die Geschichte von Simbabwe. 

Die Erzählung über den toxischen, höchst berechnenden, Zamani bildet dabei nur den Rahmen, der zwar spannend zu lesen ist, für mich aber nicht die Essenz des Werkes ausmacht. Durch seine, zweifelsohne hartnäckige Vehemenz, die auch nicht vor Verrat und Erpressung zurückschreckt, entlockt er seinen selbstgewählten „Ersatzeltern“ deren Geschichte, die geprägt ist von Gewalt, Unterdrückung, Verlust. (Eventuell könnte man sein Handeln auch als Metapher für die Geschichte Simbawes betrachten)

Gerade diese Sequenzen, die von Krieg, Völkermord, Vertreibung, Enteignung und Flucht, von Armut und Lebensmittelknappheit, sowie auch über die Auswirkungen in die Gegenwart berichten, zeigen ein umfassendes, realistisches Abbild der jüngeren Geschichte des „Haus aus Stein“, lassen mich als Lesende tief in die grausamen Geschehnisse eintauchen und machen den wahren Kern des Gesellschaftsromans aus.

Die Autorin zeigt anhand der Einzelschicksale von Abednego und Agnes die Politik der letzten Jahrzehnte auf, die menschenverachtend und von Angst geprägt ist und thematisiert ein weiteres Problem: Das Schweigen. Die Geschehnisse werden sowohl von den Herrschenden, als auch von der Bevölkerung tabuisiert und totgeschwiegen, was zu der Weiterreichung transgenerationaler Traumata führt.

Schon allein aus diesem Grund halte ich das Buch für sehr wichtig, da es genau mit diesem Schweigen bricht, da es die Geschichte sichtbar macht und zur Aufarbeitung beiträgt. Es gab in der letzten Zeit sehr wenige Bücher, die mich so berührt und weitreichend haben recherchieren lassen.

Ein sprach- und bildgewaltiger Roman, dem ich viel Aufmerksamkeit wünsche und euch ans Herz legen möchte. Ganz große Empfehlung.

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