Nuruddin Farah

 3,3 Sterne bei 31 Bewertungen
Autor*in von Maps, Links und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Nuruddin Farah wurde am 24. November 1945 im südsomalischen Baidoa geboren. Er gilt als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Schriftsteller Afrikas und veröffentlichte unter anderem einen Romanzyklus über seine somalische Heimat, den er mit seinem 2013 erschienenen Roman Gekapert abschloss. Heute lebt Farah in Kapstadt.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Nuruddin Farah

Cover des Buches Links (ISBN: 9783518459393)

Links

 (6)
Erschienen am 25.02.2008
Cover des Buches Maps (ISBN: 9783866155169)

Maps

 (7)
Erschienen am 21.07.2007
Cover des Buches Gekapert (ISBN: 9783518423622)

Gekapert

 (3)
Erschienen am 15.04.2013
Cover des Buches Wie eine nackte Nadel (ISBN: 9783518397985)

Wie eine nackte Nadel

 (2)
Erschienen am 24.09.2001
Cover des Buches Duniyas Gaben (ISBN: 9783518412862)

Duniyas Gaben

 (2)
Erschienen am 29.08.2001
Cover des Buches Im Norden der Dämmerung (ISBN: 9783956143526)

Im Norden der Dämmerung

 (2)
Erschienen am 03.03.2020
Cover des Buches Geheimnisse (ISBN: 9783518397756)

Geheimnisse

 (1)
Erschienen am 23.07.2001
Cover des Buches Yesterday, Tomorrow (ISBN: 9783518123201)

Yesterday, Tomorrow

 (1)
Erschienen am 25.08.2003

Neue Rezensionen zu Nuruddin Farah

Cover des Buches Wie eine nackte Nadel (ISBN: 9783518397985)
Catastrophias avatar

Rezension zu "Wie eine nackte Nadel" von Nuruddin Farah

Eine afrikanische Großstadt zwischen Zusammenbruch und Aufbruch
Catastrophiavor 2 Jahren

Diesen Roman habe ich von meinem Vater geerbt, jahrelang ignoriert und dann zwei Versuche benötigt, um ihn zu lesen. Den ersten, Anfang des Jahres, habe ich nach wenigen Seiten unterbrochen. Denn die Sprache, sehr offen misogyn und häufig verwirrend, hatte ich bei einem Autoren, der laut Wikipedia eine der wichtigsten literarischen Stimmen Afrikas ist und vor allem die Unterdrückung von Frauen thematisiert, nicht unbedingt erwartet. Außerdem fiel es mir sehr schwer, den Roman einzuordnen.

Weil ich ihn aber trotzdem verstehen wollte, habe ich wenige Wochen danach einen zweiten Anlauf unternommen. Nachdem ich das Buch beendet habe, kann ich zumindest sagen, dass ich diese Misogynie für ein stilistisches Mittel halte, das die zerbrochene Gesellschaft und die Frustration und Ichbezogenheit des Protagonisten Koschin darstellt und vermutlich noch sehr viel Symbolik beinhaltet, die ich in Ermangelung unfassenderer Kenntnisse über Somalia nicht ganz erfassen konnte. 

Der Protagonist ist Lehrer in Mogadischu, unverheiratet, mir persönlich sehr unsympathisch und wartet auf die Ankunft einer alten Freundin aus England. Im Spaß haben sich beide mal versprochen, zu heiraten, wenn sie sonst niemanden finden und nun werden sie wohl heiraten. Diese Freundin,  Nancy, ist allgegenwärtig. Denn ein großer Teil des Buchs besteht aus inneren Monologen Koschins, die er an Nancy richtet. Es geht um Politik, Kommentare zur Gesellschaft, sein eigenes Selbstmitleid, Frauen in Somalia und das alles begleitet ein Surrealismus, der mich das ganze Lesen über an absurdes Theater erinnert hat. Genauer als mit einem Gefühl kann ich gar nicht erklären, warum ich die Ganze Zeit das Gefühl hatte, "Warten auf Godot" zu lesen. 

Mogadischu steckt in diesem Buch fest, zerbricht, gleichzeitig stets in Veränderung, nichts ist greifbar. Wüste Gesellschaftskritik Koschins wechselt sich ab mit Hoffnungslosigkeit und am Ende blieben für mich viele Fragezeichen. Zugleich hat der Roman aber  trotz/wegen der ausgelösten Ratlosigkeit irgendwas mit mir gemacht. Was, kann ich nicht genauer sagen.  Aber es führt dazu, dass ich dieses Buch trotzdem für lesenswert halte, auch wenn ich absolut verstehen kann, wenn einem die ganze Erzählart richtig auf den Senkel geht und auch froh bin, es beendet zu haben. 

Cover des Buches Im Norden der Dämmerung (ISBN: 9783956143526)
Kristall86s avatar

Rezension zu "Im Norden der Dämmerung" von Nuruddin Farah

Im Norden der Dämmerung
Kristall86vor 4 Jahren

Gacalo und Mugdi haben somalische Wurzeln, leben aber in Oslo. Sie haben zwei Kinder aber eines davon, Sohn Dhaqaneh, hat sich den somalischen Dschihadisten angeschlossen und scheint für immer verloren. Als dieser dann bei einem Selbstmordanschlag ums Leben kommt, taucht seine Frau bei Gacalo und Mugdi in Oslo auf und nichts ist mehr so wie es war, denn ihre Schwiegertochter gerät auch in religiöse Fänge...


Nuruddin Farah beschreibt hier eine Geschichte, die teilweise fast nicht möglich zu sein scheint. Die Geschichte um Gacalo und Mugdi ist schon bewegend, dann kommt da noch die Geschichte um ihren Sohn und dessen Witwe dazu. In meinen Augen etwas zu viel und etwas zu weitblickend. Hier hätte ich mir gewünscht, das der Fokus lieber auf einer Geschichte hängen bleibt, denn die Autorin verliert sich oft in den Geschichten und wirkt dabei nicht zentriert genug um den roten Faden der Geschichte zu halten. Farahs Geschichte ist aktueller denn je. Hier geht es nicht nur um Liebe und der Frage nach der eigenen Identität sondern auch um Loyalität. Ihr Schreibstil weisst dabei immer wieder emotionale Spuren auf, aber auch hier, werden die immer etwas weiter gestreut. 

Die Geschichte war nicht schlecht aber hat mich auch nicht aus den Socken gehauen...3 von 5 Sterne hierfür.

Cover des Buches Gekapert (ISBN: 9783518423622)
TinaGers avatar

Rezension zu "Gekapert" von Nuruddin Farah

Gekapert - Nuruddin Farah
TinaGervor 9 Jahren

Somalia - Mogadishu - Djibouti - Eritrea - Äthiopien - Kenia - Puntland. Ich gebe es zu, ich hatte den Faden schon verloren, bevor Farah seine Geschichte entfalten konnte. Was ich verstanden habe, ist dass Krieg herrscht, dass die Warlords und Islamisten, die Piraten und Einheimischen irgendwie alle zu überleben suchen und sich dabei vor allem gegenseitig töten. Irgendwie sind alle Länder auf Grund irgendwelcher Bürgerkriege miteinander verfeindet. Alles ist irrsinnig vertrackt und wahnsinnig schwer durch Sinneshülsen wie Logik oder Vernunft durchdringen zu wollen. 

Dabei hat Farah nicht für den Afrikaner diesen Roman geschrieben - nein, er hat ihn für den Ausländer, den Unwissenden verfasst. Seitenweise bietet er im Dokumentarstil politische und landeskundliche Nachhilfe, doch bei mir hätte er wohl bei Adam und Eva anfangen müssen. Ich hatte nicht nur keine Bilder im Kopf, sondern war vollkommen verloren in Versatzstücken, die für Farah offenbar rote Fäden darstellten. Im Zentrum sucht ein Vater seinen Stiefsohn und ein Journalist die Wahrheit. Das wären sicherlich gute rote Fäden gewesen, wenn ich etwas mehr Vorbildung mitgebracht hätte.

Wer also ein bisschen und sei es nur ansatzweise im Thema ist, dem sei das Buch wärmstens ans Herz gelegt, es bietet interessante Details und Innenansichten, die ich so noch nirgendwo gelesen habe.

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