Rezension zu "Auf Erden sind wir kurz grandios" von Ocean Vuong
Das Buch handelt von einem Sohn, der seiner Mutter einen Brief schreibt. Einen Brief, den die Mutter nie lesen wird. Dies nutzt der Sohn für viele Offenbarungen und tiefgreifende Gedanken. Es geht um die Oma, die immer noch mit dem vietnamesischen Krieg zu kämpfen hat, es geht um die Mutter, die ihre erfahrene Gewalt an ihren Sohn weitergibt. Es geht um den Sohn, der sich als Außenseiter fühlt und sich in einen Jungen verliebt. Das Buch handelt somit u.a. von Krieg, Tod, Gewalt und Identitätssuche.
Der Autor hat eine ganz besondere Schreibweise, die mich so mit genommen und fasziniert hat. Ich gebe zu, auch ich hatte meine Schwierigkeiten in das Buch reinzukommen. Gerade am Anfang springen die Themen und Zeiten sehr stark. Der rote Faden ist im ersten Drittel noch nicht zu finden. Dennoch wird hier bereits sehr gefühlvoll, klar und gewaltig geschrieben. Gewaltig in dem Sinne, dass der Autor es versteht solch schweren Themen auf dem Punkt und mit einer wundervollen Sprache rüber zu bringen. Meiner Meinung gewinnt das Buch ab dem zweiten Drittel deutlich an Stärke. Man ist immer wieder schockiert und kann sich nur ansatzweise vorstellen, was diese Familie durchgemacht hat.
Dieses Buch war für mich ein absolutes Lesehighlight und ist sicherlich ein Buch, dass mir noch länger in Erinnerung bleibt.