Birger und Kjerand, zwei ältere Herren, Anfang/Mitte 60 treffen sich nach einigen Jahren wieder. Sie sind gemeinsam in einem norwegischen Dorf aufgewachsen. Kjerand hat geheiratet, ist Vater geworden und dort geblieben. Die Ehe ging in die Brüche, zu seiner Ex-Frau und seiner Tochter hat er kein gutes Verhältnis. Er trifft sich manchmal mit Synne, seiner Tochter, doch fühlt er sich meist von ihr angegriffen – schämt sich. Kjerand hat einen Hund, Argus, und Schafe mit dem er auf dem Hof lebt.
Birger ist das Gegenteil: er verließ das Dorf und wohnt in Oslo. Er führt eine Galerie und lebt seine (Homo)Sexualität offen und frei aus.
Kjerand erkrankt an Krebs, muss oft ins Krankenhaus nach Oslo und so treffen sich die beiden wieder. Ihre Freundschaft wird innig, Kjerand öffnet sich, vertraut Birger immer mehr. Sie fahren gemeinsam in den Urlaub und führen sonst eine Art Fernbeziehung, da sich Birger um die Galerie und Kjerand um die Schafe kümmern muss. Dann geht es Kjerand plötzlich wieder schlechter. Er lässt sich untersuchen und bekommt eine Diagnose, die ihn in eine depressive Phase stürzen lässt. Und eines Tages kann Birger ihn nicht mehr erreichen.
Ein wundervolles Buch. Odd erzählt die Geschichte aus Birgers Sicht. Für mich eine interessante Perspektive, denn die beiden sind das Gegenteil von mir: alt und männlich. Dennoch habe ich mit den beiden gefühlt und sie liebgewonnen. Ich war mit Birger aufgeregt vor dem ersten Kuss und bei der Frage, ob er mit in die Schwulenbar kommen möchte und bedrückt, als er Kjerands zweite Diagnose erfährt und dieser eines Tages verschwindet und das schlimmste befürchtet wird.