Rezension zu Mit Blick auf See von Odile Kennel
Blick zurück
von Vielhaber_Juergen
Kurzmeinung: Neue Sicht auf den Deutschen Herbst...
Rezension
V
Vielhaber_Juergenvor 6 Jahren
Odile Kennel war mir bis dato unbekannt,auf Mit Blick auf See bin ich dann auch eher aufmerksam geworden, weil sie das Thema Deutscher Herbst einbaut. Gerade in diesen Tagen des "Jubiläums" sehe ich mich mit einer Flut vonArtikeln konfrontiert,sowie einigen Neuerscheinungen.
Bis jetzt bei Romanen zu diesem Thema eher skeptisch...Doch Kennel lässt ihre Hauptfigur Beatrice Interviews zu eben diesem Thema abtippen und schafft es so, viele Facetten auf geschickte Art in die eher gemächliche Handlung einzubeziehen.
Eine Frau um 50 fängt neu an, zieht aufs Land in eine alte Mühle,lässt Jobin der Agentur und einiges andere hinter sich. Durch die anfangs eher lästigen Fragen eines jungen Mannes beginnt auch sie, sich an die bleierne Zeit zu erinnern.Zu Begiinn noch sicher,mit dem Deutschen herbst keine eigenen erinnerungen zu verbinden, wird ihr langsam eine andere Wahrheit bewußt. Aber wie sicher ist Erinnerung? Hatte Bea sich wirklich in die Schwester eines Studienkollegen verliebt und ist diese während der eigenen Geburtstagsparty abgetaucht? In den Rückblicken ist Kennek sehr gut geklungen,die damals zwischen Hysterie und Resignation changierendeStimmung einzufangen. Ob Beatrice wirklich die Mutter des jungen Alexander gekannt hat,ist sekundär,sie erinnert für sie wichtige Begegnungen.
Kennel erzählt diskret,leise entwickelt sich ein zunehmender Sog. Ich wollte das Buch nicht aus der Hand legen.
Da ich selbst zum Deutschen Herbszt schreibe, hat mich dieses Buch sehr inspiriert.
Bis jetzt bei Romanen zu diesem Thema eher skeptisch...Doch Kennel lässt ihre Hauptfigur Beatrice Interviews zu eben diesem Thema abtippen und schafft es so, viele Facetten auf geschickte Art in die eher gemächliche Handlung einzubeziehen.
Eine Frau um 50 fängt neu an, zieht aufs Land in eine alte Mühle,lässt Jobin der Agentur und einiges andere hinter sich. Durch die anfangs eher lästigen Fragen eines jungen Mannes beginnt auch sie, sich an die bleierne Zeit zu erinnern.Zu Begiinn noch sicher,mit dem Deutschen herbst keine eigenen erinnerungen zu verbinden, wird ihr langsam eine andere Wahrheit bewußt. Aber wie sicher ist Erinnerung? Hatte Bea sich wirklich in die Schwester eines Studienkollegen verliebt und ist diese während der eigenen Geburtstagsparty abgetaucht? In den Rückblicken ist Kennek sehr gut geklungen,die damals zwischen Hysterie und Resignation changierendeStimmung einzufangen. Ob Beatrice wirklich die Mutter des jungen Alexander gekannt hat,ist sekundär,sie erinnert für sie wichtige Begegnungen.
Kennel erzählt diskret,leise entwickelt sich ein zunehmender Sog. Ich wollte das Buch nicht aus der Hand legen.
Da ich selbst zum Deutschen Herbszt schreibe, hat mich dieses Buch sehr inspiriert.