Rezension zu Ficken sag ich selten von Olaf Blumberg
Rauer Stoff, der einen kratzt
von WortGestalt
Kurzmeinung: Wie ein Gespräch mit einem guten Freund: ehrlich, echt und tief!
Rezension
WortGestaltvor 10 Jahren
"Wie ein Gespräch mit einem guten Freund: ehrlich, echt und tief"
Und so fühlt es sich beim Lesen von "Ficken sag ich selten. Mein Leben mit Tourette." auch an. Als würde man mit dem jungen Studenten Olaf Blumberg in einem Café sitzen und sich unterhalten.
Nur das diese Situation im echten Leben für den Autor ein Kraftakt wäre. Denn Olaf Blumberg hat Tourette. Wie er die Krankheit erträgt, erduldet und erlebt, schildert er in seinem Erstlingswerk.
Dieses Buch ist etwas besonderes, denn obwohl der Autor eigentlich autobiografisches erzählt, fühlt der Leser sich bereits nach den ersten Seiten in einem Roman angekommen, der es versteht, den Leser abzuholen.
Mit einer bildhaften Sprache und einem ungezwungenen Stil strickt Olaf Blumberg eine gut sitzende und angenehm passende Geschichte um den Leser.
Nur das es sich hier um kein Seemannsgarn handelt. Sondern um einen rauen Stoff, der am Leser kratzen wird.
Olaf Blumberg steht am Anfang, er studiert gerade Deutsch und Sport auf Lehramt als ihn die ersten Symptome erwischen. Wie von inneren Dämonen getrieben, erlebt er, wie sich plötzlich verbale und motorische Zwänge in ihm breit machen und ihn zwingen, sich in aller Öffentlichkeit und auch in aller Abgeschiedenheit zum Kasper zu machen. Ob unter der Dusche, in seinem Wohnheimzimmer, im Supermarkt oder im Café, die Tics suchen sich ihren Weg und machen Olaf das Leben zur Hölle.
Der Weg bis zur Diagnose ist schwer, der Weg danach noch schwerer, denn das Gilles-de-la-Tourette-Syndrom ist nicht heilbar. Und was genauso schlimm ist, nicht ausreichend erforscht. Was folgt, sind Facharzttermine, Klinikaufenthalte, diverse Medikamente und immer wieder enttäuschte Hoffnungen.
Der Leser begleitet den Autor bei all diesen Erlebnissen und wird Zeuge, wie ein junger Mann von einer Erkrankung zu Boden gerungen wird und sich einen verdammt schweren Weg zurück in den Alltag erkämpft. Dabei erzählt Olaf Blumberg seine Geschichte so unprätentiös und so schonungslos ehrlich, dass er den Leser voll trifft.
Ohne Mitleid zu heischen oder zu jammern, vermittelt er einen klaren Eindruck davon, wie sehr man unter einer so folgenstarken Erkrankung leiden muss und schafft es trotzdem, eine leichte humoristische Note einfließen zu lassen, die der Leser dankbar annimmt.
In diesem Buch geht es aber nicht nur um das Tourette-Syndrom. Die Krankheit wäre austauschbar gegen alle biestigen Erkrankungen, die jungen Menschen in des Lebens Suppe spucken wollen. Unabhängig von der Krankheit erfährt man in diesem Buch, was es bedeutet, wenn man gerade loslegen will, am Anfang von allem ist und plötzlich alles anders kommt.
Dieses Buch bekommt eine absolute Leseempfehlung, denn es erzählt ohne moralisch zu werden, aber mit der nötigen Emotionalität, eine Geschichte, die keine ist. Es erzählt eine Geschichte, die Leben ist.
Und so fühlt es sich beim Lesen von "Ficken sag ich selten. Mein Leben mit Tourette." auch an. Als würde man mit dem jungen Studenten Olaf Blumberg in einem Café sitzen und sich unterhalten.
Nur das diese Situation im echten Leben für den Autor ein Kraftakt wäre. Denn Olaf Blumberg hat Tourette. Wie er die Krankheit erträgt, erduldet und erlebt, schildert er in seinem Erstlingswerk.
Dieses Buch ist etwas besonderes, denn obwohl der Autor eigentlich autobiografisches erzählt, fühlt der Leser sich bereits nach den ersten Seiten in einem Roman angekommen, der es versteht, den Leser abzuholen.
Mit einer bildhaften Sprache und einem ungezwungenen Stil strickt Olaf Blumberg eine gut sitzende und angenehm passende Geschichte um den Leser.
Nur das es sich hier um kein Seemannsgarn handelt. Sondern um einen rauen Stoff, der am Leser kratzen wird.
Olaf Blumberg steht am Anfang, er studiert gerade Deutsch und Sport auf Lehramt als ihn die ersten Symptome erwischen. Wie von inneren Dämonen getrieben, erlebt er, wie sich plötzlich verbale und motorische Zwänge in ihm breit machen und ihn zwingen, sich in aller Öffentlichkeit und auch in aller Abgeschiedenheit zum Kasper zu machen. Ob unter der Dusche, in seinem Wohnheimzimmer, im Supermarkt oder im Café, die Tics suchen sich ihren Weg und machen Olaf das Leben zur Hölle.
Der Weg bis zur Diagnose ist schwer, der Weg danach noch schwerer, denn das Gilles-de-la-Tourette-Syndrom ist nicht heilbar. Und was genauso schlimm ist, nicht ausreichend erforscht. Was folgt, sind Facharzttermine, Klinikaufenthalte, diverse Medikamente und immer wieder enttäuschte Hoffnungen.
Der Leser begleitet den Autor bei all diesen Erlebnissen und wird Zeuge, wie ein junger Mann von einer Erkrankung zu Boden gerungen wird und sich einen verdammt schweren Weg zurück in den Alltag erkämpft. Dabei erzählt Olaf Blumberg seine Geschichte so unprätentiös und so schonungslos ehrlich, dass er den Leser voll trifft.
Ohne Mitleid zu heischen oder zu jammern, vermittelt er einen klaren Eindruck davon, wie sehr man unter einer so folgenstarken Erkrankung leiden muss und schafft es trotzdem, eine leichte humoristische Note einfließen zu lassen, die der Leser dankbar annimmt.
In diesem Buch geht es aber nicht nur um das Tourette-Syndrom. Die Krankheit wäre austauschbar gegen alle biestigen Erkrankungen, die jungen Menschen in des Lebens Suppe spucken wollen. Unabhängig von der Krankheit erfährt man in diesem Buch, was es bedeutet, wenn man gerade loslegen will, am Anfang von allem ist und plötzlich alles anders kommt.
Dieses Buch bekommt eine absolute Leseempfehlung, denn es erzählt ohne moralisch zu werden, aber mit der nötigen Emotionalität, eine Geschichte, die keine ist. Es erzählt eine Geschichte, die Leben ist.