Olaf Koens reist als Journalist laufend durch den Nahen Osten und berichtet hauptsächlich über Kriege oder Revolutionen. Er versucht dabei das komplexe Konstrukt dieser Region wiederzugeben. Mit seinem Buch „Pferde fliegen Business-Class“ zeigt er uns zum Teil äußerst skurrile Geschichten rund um die Tierwelt dieser Gegend.
„Je besser ich die Menschen kenne, umso mehr liebe ich die Tiere.“
13 Tiergeschichten laden den Leser ein, den Kopf zu schütteln, zu staunen, zu lachen oder auch mal die Tränen zuzulassen. Beispielsweise begeben wir uns an die Grenze zwischen Katar und Saudi-Arabien. Dort wurden Dromedare von Saudi-Arabien des Landes verwiesen, weil diese ursprünglich aus Katar stammen und anscheinend eine Nationalität haben.
Wir besuchen auch das Abu Dhabi Falcon Hospital – ein supermodernes Krankenhaus für Falken. Doch während man in den Vereinigten Arabischen Emiraten Vögel hegt und pflegt (diese auch im Flugzeug quasi als „Passagier“ transportiert), werden diese im Libanon herzlos getötet wie es scheint. Doch Koens versucht immer sachlich zu hinterfragen und sich kein Urteil anzumaßen. Dieses darf sich der Leser dann dafür erlauben…
Tiere aus Zoos in Aleppo oder dem Gaza-Streifen werden evakuiert, während für Menschen die Grenzen dicht sind. Pferde legen viele Flugstunden zurück, um ein angenehmes Klima zu haben. Vögel werden unter Spionageverdacht gestellt und warten im Gefängnis auf das Urteil. Ein Beluga wird zum Freund und zum Streitpunkt zwischen Nationen. Und was war nun mit dem Zebra-Esel?
Der Autor gibt uns einen spannenden Einblick in eine uns so ferne Welt und zeigt mit seinen Geschichten wie Politik und Gesellschaft nicht nur das Leben der Menschen beeinträchtigen, sondern auch die Tierwelt verwandeln.
Eine ungewöhnliche, aber spannende Lektüre, die sich auf jeden Fall 4 Sterne verdient.