Unbedingt lesenswert
von Poetzsch
Kurzmeinung: Ein lesenswertes Buch, das einen interessanten Beitrag enhält zu den aktuellen Diskussionen über das Verhältnis Religion - Gesellschaft.
Rezension
In dem knapp 60 Seiten umfassenden Buch sind zwei Essays enthalten. In "Die Rede der Religion" läßt der Autor, in Form einer literarischen Fiktion, die "Religion" sprechen. Aufgrund der direkten Rede, wird der Leser sofort in die Gedankengänge mit einbezogen. Die Religion verteidigt sich zum einen gegen ihren Mißbrauch durch ihre Anhänger, läßt aber auch nicht die Vernunft, den Verstand, die Aufkärung ungeschoren.
In dem zweiten Essay "Identität Individualität Bestialität - Von der Überflüssigkeit des Menschen", setzt sich der Autor mit der völligen Ökonomisierung aller Bereiche der Gesellschaft auseinander. Dabei erzeugt die alleinige Ausrichtung der Gesellschaft auf die Märkte, die Ökonomie immer mehr Menschen, die sich überflüssig vorkommen und aus dem gesellschaftlichen Leben ausgestoßen fühlen, mit fatalen Konsequenzen.
Die Sprache ist nicht ganz einfach, doch geübte Leser werden sich schnell einlesen.
Fazit: Ein sehr lesenwertes Buch, das den Leser über das Nachdenken hinaus zur Bestimmung einer eigenen Position anregt.