Cover des Buches Faro (ISBN: B009SZR5C4)
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Rezension zu Faro von Ole R. Börgdahl

Gut recherchiert mit Schwächen in der Personendarstellung

von Gulan vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Interessante Geschichte, gut recherchiert. Die Figuren bleiben allerdings relativ blass.

Rezension

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Gulanvor 10 Jahren
Im Jahr 1943 wird das U-Boot des Mechanikers Michael Stromm im Atlantik angegriffen und versenkt. Er kann sich als einziger Überlebender mit einigen Unterlagen des Kommandanten mit Mühe an einen einsamen Strand auf Gran Canaria retten. Dort wird er vom Leuchtturmwärter Paulus und seiner Nichte Serena gepflegt. Anfangs will er so schnell wie möglich nach Deutschland und in den Krieg zurück, aber als einige Versuche scheitern, richtet er sich das Leben bei Paulus und mit Serena ein. Langsam merkt er, dass der Krieg verloren ist und durchschaut die Lügen des Nazi-Regimes. Dennoch holt ihn die Vergangenheit wieder ein, denn die Unterlagen, die er vom U-Boot gerettet hat, sind äußerst brisant und die SS will sie unbedingt wiederbekommen...

Ein historischer Roman, der einen Zeitraum von Ende 1942 bis 1952 abdeckt. Der Roman wirkt gut recherchiert, manchmal sogar etwas zu gut, denn die technischen Details des U-Bootes waren wir etwas zu viel. Die Geschichte ist grob in drei Teile geteilt: Die ersten Kapitel handelt von der U-Boot-Fahrt. Danach folgt die Zeit auf Gran Canaria und den Abschluss bilden die Episoden in Argentinien.

Gut gefallen haben mir die spannungsgeladenen Abschnitte, hier schreibt der Autor sehr flüssig. Allerdings gibt es auch zahlreiche ruhige Abschnitte, die eigentlich dafür gedacht wären, die Charaktere noch besser zur Geltung zu bringen. Dies gelingt allerdings überhaupt nicht. Die Figuren bleiben merkwürdig blass, es werden kaum Emotionen herübergebracht. Die sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen Michael und Serena z.B. beschränkt sich auf Strandspaziergänge und flüchtige Küsse. Dadurch wird es auch etwas schwierig, die Motivation der einzelnen Personen nachzuvollziehen. Ich fand es zum Beispiel äußerst merkwürdig und nicht unbedingt logisch, warum Michael und Serena plötzlich nach sieben Jahren Funkstille sich plötzlich auf den Weg nach Argentinien machen, um den Unterlagen nachzuforschen. Dass die beiden relativ Ahnungslosen es auch schaffen, mal eben so die SS-Flüchtlinge aufzuspüren, ist auch etwas unrealistisch, aber gut, es ist halt ein Stück auch ein Abenteuerroman.

Alles in allem fällt mein Fazit zwiespältig aus. Die Geschichte gefällt mir durchaus, aber die Schwächen in der Darstellung der Personen waren für mich auffallend. So gibt es insgesamt eine durchschnittliche Bewertung.
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