Cover des Buches Der Tag, an dem meine Schwester zur Dämonin wurde (ISBN: 9783453528604)
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Rezension zu Der Tag, an dem meine Schwester zur Dämonin wurde von Olga A. Krouk

Rezension zu "Der Tag, an dem meine Schwester zur Dämonin wurde" von Olga A. Krouk

von Ines_Mueller vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Frau Krouk hat tolle Ideen, aber der Schreibstil ist so unbeschreiblich schlecht, dass ich nur die Augen verdrehen kann...

Rezension

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Ines_Muellervor 10 Jahren

"Zarah zählte die Sekunden, um das Zeitgefühl nicht zu verlieren, während sie im Dunkeln dem lauten Schnaufen des Verwandelten lauschte, der sich an dem Geruch ihres Blutes labte. Jeder Atemzug versetzte ihn tiefer und tiefer in den Blutrausch."

Was an "Der Tag, an dem meine Schwester zur Dämonin wurde" sofort auffällt, ist das wunderschöne Cover, welches sich durch seine Schlichtheit abhebt. Die drei verwendeten Farben scheinen alle Blicke sofort auf sich zu lenken, wodurch ich auch auf Olga A. Krouks Werk aufmerksam wurde.

Vielen Lesern ist die Autorin bereits ein Begriff, doch mich konnte sie, obwohl ich immer wieder über ihre Bücher stolperte, lange Zeit nicht überzeugen. Bis ich mir schließlich ein Herz fasste und zu diesem Dystopieroman griff.

Es gibt einen Punkt, an dem ich die Begeisterung über ihre Bücher vollkommen nachvollziehen kann und das ist ihr Einfallsreichtum. Dem Leser begegnen die verschiedensten Wesen und er wird mit diversen Sagen und Legenden konfrontiert, von denen nicht alle dem durchschnittlichen Liebhaber des Fantasygenres bekannt sein dürften. Gewürzt werden diese Ideen mit einer Prise Skurillität, die herrlich zum Schmunzeln einlädt und zudem wahnsinnig sympathisch ist.

Aber leider ist das schon alles, was ich an Olga A. Krouks "Der Tag, an dem meine Schwester zur Dämonin wurde" loben kann. Der Schreibstil, das A und O eines guten Buches, kann ich nur als unterirdisch schlecht bezeichnen. Immer wieder hatte ich das Gefühl, das die Perspektiven an mir vorbeiziehen, bis es mir schwer fiel, mich zurechtzufinden. Ereignis für Ereignis wird dem Leser gegen den Kopf geworfen und das mit einer Geschwindigkeit, die weder zum Verweilen noch zum Schwelgen einlädt. Dass dabei kaum etwas näher erläutert wird oder wichtige Erklärung schlichtweg unter den Tisch fallen, verschlimmert die Lage noch.

Eben durch diese Eigenschaft fiel es mir extrem schwer, dem Plot zu folgen, der stellenweise wirrer als ein Topf Spaghetti war. Dem Leser präsentiert sich ein Gewühl an verschiedenen Spuren, die am seinem Auge vorbeirauschen und sich schließlich zu einem Ende formen, dass kaum Neues aufweisen kann und sogar ein bisschen lächerlich wirkt. Immer wieder musste ich die Augen verdrehen oder ärgerte mich, weil so viel Potenzial vergeudet wurde.

Fazit: "Der Tag, an dem meine Schwester zur Dämonin wurde" kann mit großartigen Ideen aufwarten, doch Schreibstil und Umsetzung sind so misslungen, dass ich erleichtert aufseufzte, nachdem ich das Buch beendet hatte. Ein weiteres Buch der Autorin werde ich nicht anrühren.

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