Rezension zu "Feuersohn und Walakea" von Olga Cossi
„...Dein Herz ist deine Feuerstelle. Dein Verstand ist der Himmel, das Feuer ist eine Seele. Eines Tages wird sie auflodern...“
Walakea ist ein Pomo-Mädchen und lebt in einem Reservat in den USA. Ihre Großmutter hat ihr die Legenden der Ahnen vermittelt. Sie sagt ihr auch, dass sie eines Tages einen Feuergefährten finden werde, der ihr Leben erst vollkommen macht. Ihre Geschwister haben für diese Erzählungen nicht viel übrig. Sie wollen sich der modernen Zeit anpassen.
Als Walakea durch den Wald an die Grenze des Reservats läuft, sieht sie, wie zwei Männer einen Sack aus einem Auto tragen und am Waldrand ablegen. Als die männerverschwunden sind, traut sich Walakea aus ihrem Versteck. Sie findet einen Hundewelpen. Bald stelt sich heraus, das es eine Rassehund ist.
Die Autorin hat ein spannendes und berührendes Kinderbuch geschrieben. Walakea glaubt, dass der junge Hund ihr Feuergefährte ist.
Schön wird erzählt, wie sich das Zusammenleben mit dem Hund gestaltet. Jeder ist von ihm begeistert. Natürlich wurde die Polizei über den Fund informiert.
Der Schriftstil ist kindgerecht. Aussagekräftige Sprachbilder stehen für die Landschaft. Walakea ist ein freundliches und aufgeschlossenes Mädchen. Zwar baut sie nach und nach eine besondere Beziehung zu dem Hund auf, doch sie lässt die anderen Kinder an ihrer Freude teilhaben. Auch sie dürfen mit Feuersohn, wie sie ihn genannt hat, spielen. Die Angst, dass sich der eigentliche Besitzer melden könnte, wird von Monat zu Monat kleiner. Gut dargestellt wird, wie Walakea lernt, ihre eigenen Wünsche und die gesellschaftlichen Erfordernisse in Einklang zu bringen. Dazu bedarf es innerer Kämpfe. Sie weiß allerdings die Eltern als Stütze an ihrer Seite.
Das Buch schließt mit einigen Informationen zum Stamme der Pomo-Indianer.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeigt, das man sich zu seinen Wurzeln bekennen darf und dass letztendlich die Liebe siegt.