Olga Martynova

 3,5 Sterne bei 11 Bewertungen
Autor*in von Sogar Papageien überleben uns, Mörikes Schlüsselbein und weiteren Büchern.

Lebenslauf von Olga Martynova

Olga Martynova, geboren 1962 in Sibirien, aufgewachsen in Leningrad, wo sie in den 1980er-Jahren die Dichtergruppe »Kamera Chranenia« mitbegründete. 1991 zog sie zusammen mit Oleg Jurjew (1959–2018) nach Deutschland. Von 1999 an schrieb sie literarische Texte auf Russisch und Deutsch. Seit 2018 schreibt sie nur noch in deutscher Sprache. Olga Martynova ist Mitglied des PEN und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie der Akademie der Wissenschaften und der Literatur (Mainz). Sie erhielt u. a. den Ingeborg-Bachmann-Preis (2012) und den Berliner Literaturpreis (2015). Zuletzt erschienen bei S. Fischer: »Der Engelherd«, Roman (2016) und »Über die Dummheit der Stunde«, Essays (2018).

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Aus der Zukunft des Romans (ISBN: 9783854496236)

Aus der Zukunft des Romans

Erscheint am 26.06.2023 als Buch bei Sonderzahl.
Cover des Buches Gespräch über die Trauer (ISBN: 9783103975192)

Gespräch über die Trauer

Erscheint am 26.07.2023 als Gebundenes Buch bei S. FISCHER.

Alle Bücher von Olga Martynova

Cover des Buches Sogar Papageien überleben uns (ISBN: 9783442743650)

Sogar Papageien überleben uns

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Erschienen am 13.08.2012
Cover des Buches Mörikes Schlüsselbein (ISBN: 9783442746446)

Mörikes Schlüsselbein

 (4)
Erschienen am 09.02.2015
Cover des Buches Aus der Zukunft des Romans (ISBN: 9783854496236)

Aus der Zukunft des Romans

 (0)
Erscheint am 26.06.2023
Cover des Buches Der Engelherd (ISBN: 9783100024329)

Der Engelherd

 (0)
Erschienen am 25.08.2016
Cover des Buches Gespräch über die Trauer (ISBN: 9783103975192)

Gespräch über die Trauer

 (0)
Erscheint am 26.07.2023
Cover des Buches Über die Dummheit der Stunde (ISBN: 9783100024336)

Über die Dummheit der Stunde

 (0)
Erschienen am 08.03.2018

Neue Rezensionen zu Olga Martynova

Cover des Buches Mörikes Schlüsselbein (ISBN: 9783442746446)
franzzis avatar

Rezension zu "Mörikes Schlüsselbein" von Olga Martynova

Wir spielen immer, oder?
franzzivor 7 Jahren

Als ein Journalist Olga Martynova fragt, worum es in ihrem Roman "Mörikes Schlüsselbein" geht, sagt sie lachend: Das ist eine sehr schwere Frage. Dennoch will ich diese Rezension versuchen.

Auf den ersten Blick ist es eine Collage aus miteinander verwobenen Leben. Schlaglichter. Der Mann, der nach zwanzig Jahren seine Jugendliebe wiedergefunden und geheiratet hat. Seine beiden erwachselnden Kinder aus erster Ehe, die mit dem Groß- und Ernstwerden fremdeln. Die Freunde, aus Russland und den USA, die sich seit Jahrzehnten kennen und immer wieder irgendwo auf dem Erdball treffen. Schlaglichtartig wirft Martynova ihren Blick mal auf diesen mal auf jenen, verschränkt das Leiden und Kranksein und Zaudern und Nachdenken und Abenteurern miteinander.


Und sie verstrickt sie in anderen Ebenen. Martynova spielt mit dem Schein und dem Sein. Mit der Macht des Erzählens, des Erzählers, der Erzählung. Denn der Mann, sein Sohn, einige Freunde, sie alle sind Schriftsteller. Sie erzählen und weben. Die Geschichten gehen so schnell ineinander über, werden erzählt, angekündigt, angedeutet. Der Leser kann nie sicher sein, was gerade wirklich passiert, wen es wirklich gibt, was passiert und was erdacht ist. Und er fragt sich unwillkürklich, ob dieses Wissen überhaupt nötig ist. Denn entscheidend ist nur, was der Leser glaubt, was wahr ist und was nicht. 

Und so bietet Martynova hochgradig Realistisches wie verspielt Fantastisches an. Wir können zubeißen oder skeptisch die Stirn runzeln, wer hier jetzt eigentlich von wem erzählt. Je weiter die Kapitel voranschreiten, desto öfter stellt sich die Frage. Dabei ist das Buch von der ersten bis zur letzten Seite so ideenreich, leichtfüßig und sprachspielerisch, dass es einfach nur Spaß macht dieser Reise durch Schein und Sein, Märchen und Alltag, Schreiben und Leben, Kalten Kriegsresten und Geschichtchen zu folgen. 

Mit einem Kapitel aus Mörikes Schlüsselbein erlas Martynova sich vor einigen Jahren den Bachmann-Preis. Der Roman zeigt: völlig zu Recht. Nur die Figuren, sie bleiben in der Spielerei zu oft Werkzeug und werden zu wenig lebendig. Sie bleiben eher als Prototypen skizziert als als Individuen coloriert. Das schmälert den Spaß, aber nur ein bisschen.

Kommentare: 3
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