Rezension zu "Der Welt gebrochenes Herz" von Oliver Grützner
Zen erwacht ohne Erinnerung an seine Vergangenheit im ewigen Wald von Hohun und eilt dort zwei in Not geratenen Waldbewohnern zu Hilfe. Mern und ihr Vater nehmen ihn daraufhin aus Dankbarkeit mit in ihr Dorf, in dem kurz darauf auch der Verderber erscheint und es schließlich vernichtet. Dieser ist auch als Herneid, dem Gott des Hasses und des Neides, bekannt und hat das Ziel, die Welt von den anderen Göttern zu befreien. Mern und Zen können fliehen und machen sich auf den Weg, um die verschiedenen Völker davon zu überzeugen, sich gegen den Verderber zu wenden und um ihre Freiheit zu kämpfen.
Diese Geschichte spielt in der Welt Houriwah, die von den verschiedensten Völkern, Göttern und Wesen bewohnt wird. Anfangs fiel es mir nicht ganz leicht, da den Überblick zu behalten – besonders was die unterschiedlichen Götter und ihre Zuordnung betrifft. Glücklicherweise gibt es ein hilfreiches Glossar, außerdem habe ich es doch sehr genossen, auf so viele Figuren und Details zu stoßen. Da eröffnete sich mir eine sehr vielfältige Welt, die mich einfach fasziniert hat!
Die Atmosphäre und der angenehme Schreibstil haben auch dafür gesorgt, dass ich mich mit der Geschichte gleich wohl gefühlt habe. Sie “klingt” einfach schön, bietet viel Platz für die eigene Phantasie und wunderbares Kopfkino. Ich empfand es auch als sehr angenehm, dass nichts überstürzt passiert, sondern sich viel Zeit für Einzelheiten und die Figuren genommen wurde. Dadurch wirken sie auch sehr individuell auf mich, genau wie die einzelnen Völker.
Die verschiedenen Kulturen und Wesen haben alle ihren ganz eigenen Hintergrund – da gab es viele ungewöhnliche Ideen, die mich begeistert haben. Es fühlte sich so an, als ob alles seinen ganz bestimmten Platz in dieser Welt hatte. Nichts war da, nur weil es in einen Fantasyroman “gehört”.
Unter den Wesen, die sich schnell in mein Herz geschlichen haben, sind auch die Git-Gits. Die Feen des Gottes Hohun sind pelzige Tierchen, die als Glücksbringer und Hüter der Tiere des Landes Hohuns gelten. Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass das Volk und das Land immer so ähnlich heißen wie der jeweilige Gott.
“Der Welt gebrochenes Herz” hat mir eine wunderbare Lesezeit mit ungewöhnlichen Figuren und einer vielfältigen Welt beschert. Es ist eine liebevoll geschriebene Geschichte, die mich auch durch die verschiedenen Kulturen und Wesen fasziniert hat. Ich konnte mich tief in dieses Buch fallen lassen, die unterschiedlichsten Emotionen erleben und viele Dinge entdecken, über die ich zu gerne noch mehr erfahren würde. Ein intensiver Roman, von dem ich noch länger mit Bildern und berührenden Szenen versorgt werde…