Rezension zu "Herr Wolkenstein fragt nach" von Oliver Hübner
»He, Herr Wolkenstein, kannst du dich einfach sonnen, wie alle anderen, die ihre freie Zeit am Meeresstrand verbinden?« Nein, das kann Herr Wolkenstein nicht. Schließlich handelt es sich bei Herrn Wolkenstein, der vom Autor nicht näher beschrieben wird, um einen aufgeweckten, naturwissenschaftlich interessierten Jungen – schätzungsweise im Grundschulalter. Wie viele andere Kinder seines Alters bewegen ihn zig Fragen, so etwa, warum es Ebbe und Flut gibt. Da der Wolkenstein gerade den mit Wasser gefüllten Eimer in der Luft herumwirbelt, erklärt der Erzähler dem Jungen das Phänomen der Gezeiten anhand des Behältnisses, das kurzerhand zur Rakete deklariert wird. Physik ganz praktisch. Naturwissenschaftliche Erklärungen in der Natur. Die Belohnung ist garantiert. Sie besteht meist aus einem Eis im Anschluss an die Erklärstunde - und dem gewonnenen Wissen. Weitere Themen, die der Geschichtenerzähler und Physiker Oliver Hübner behandelt? Da geht es beispielsweise um die Entstehung der Wellen, den Salzgehalt des Meerwassers und die durch Plastik verschmutzen Strände.
Die Worte, die Oliver Hübner wählt sowie die Satzstruktur kommen kinderleicht daher. Dennoch musste ich als Nicht-Physikerin schon ein wenig genauer lesen, um Begriffe wie Bahngeschwindigkeit, Winkelgeschwindigkeit und Gezeitenkräfte zu begreifen. Es wäre sicherlich hilfreich, diese Phänomene im Buch zu illustrieren, zumal jedes Kapitel mit einer liebevoll gezeichneten Illustration aus der Feder des Grafik-Designers Gerald Hross beginnt.
Insgesamt ein stimmiges Buch für alle naturwissenschaftlich interessierten Menschen, ob Jung oder Alt.