Oliver Jungen

 4 Sterne bei 1 Bewertungen
Autor*in von Deutsche Nullen.

Lebenslauf

Oliver Jungen und Wiebke Porombka sind ständige Mitarbeiter der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und arbeiten als Kritiker u.a. für Deutschlandfunk, WDR, ZEITOnline und diverse Jurys. Sie haben Bücher veröffentlicht über Grammatiktheorie und Stil, Fankultur, Frankfurt am Main, Urbanität und Literatur der Weimarer Republik.

Quelle: Verlag / vlb

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Cover des Buches Deutsche Nullen (ISBN: 9783406683237)

Deutsche Nullen

 (1)
Erschienen am 09.03.2016

Neue Rezensionen zu Oliver Jungen

Cover des Buches Deutsche Nullen (ISBN: 9783406683237)
M

Rezension zu "Deutsche Nullen" von Oliver Jungen

Sehr unterhaltsam
M.Lehmann-Papevor 8 Jahren

Sehr unterhaltsam

Das die Geschichte zumeist immer auch die „Geschichte der Sieger“ ist, ist eine Binsenweisheit, die vielfach zutrifft. Dass Menschen durch die Jahrhunderte und Jahrtausende immer wieder intrensisch motiviert das „Besondere“ leisten wollen, bei so manchem Staatsmann, Feldherren, Politiker, Wirtschaftsführer zumindest der heimliche Blick auf den Nachruhm schon zu Lebzeiten antreibt, das sind keine Geheimnisse.

Wie es aber ist, wenn sich solche Menschen auf den Weg machen und brachial scheitern, das ist oft keine Erwähnung für die Nachwelt mehr wert. Die Glorie gebührt Alexander, nicht Dareius!

Die Autoren nun nehmen in diesem sehr flüssig zu lesenden, sehr unterhaltsamen Band den Leser it auf die „Reise zu den Nullen“.

„Wir müssen sie feiern, wie sie fallen. Das sind wir unserer Geschichte schuldig“. Oder, wie es der Untertitel des Buches ausdrückt: „Sie kamen, sahen und versagten“.

Manchmal durch Pech, das mag sein, wie manche „großen Gestalten“ auch durch Glück und nicht nur durch Können (siehe Friedrich den Großen) am Ende ein gut ausgehendes Schicksal erlebt haben.

Aber vielfach sind es doch die Zutaten von Hybris, Selbstüberschätzung, Abgehoben sein (siehe im Buch Thomas Middelhoff), vielleicht ein einfaches „nicht ausreichen“ für die hart erkämpfte Position (siehe Rudolf Scharping im Buch) oder andere, persönliche Deformationen wie Minderwertigkeitsgefühle (siehe Wilhelm II im Buch), die für ein teils grandioses, fassungslos machendes Abstürzen und vorheriges Versagen sorgen.

Pointiert verweisen dabei die Autoren schonungslos auf die persönlichen Fehlleistungen, auf ein Verhalten bei manchen der vorgestellten Personen, welches schon im „normalen Leben“ grenzwertig zu betrachten wäre, in herausragender Position allerdings zwangsläufig zum Sturz, zum Versagen, zu heftigen Gegenreaktionen führen muss.

Sei es aus Ignoranz, sei es aus Dummheit, fehlender Bildung, mangelndem Gespür für Formen oder auch aus der Lust am Untergang heraus oder gar aufgrund aller möglichen Motive gemeinsam, mitsamt der „frechen Gier des Unternehmer-Universums“.

Dabei wird keine Häme Laut, sondern durchaus sachlich im Einzelnen auf das „Fallen“ der (oft selbsternannten) großen Namen verwiesen.

Von Ribbentrop (Schaumweinschläger) zu von Schlieffen (der Einäugige) über Ludwig II (Wolkenkuckuck) und Egon Krentz (Dampfspritze) hin zu Matthias Rust (König der Möwen) und vielen anderen reicht dabei die Palette aus gescheiterten Staatsmännern, Wirtschaftsführern, Politikern und selbsternannten VIP´s, denen eines allen gemeinsam ist: Der Verlust jeglicher Bodenhaftung, das Abgleiten in ein ganz eigenes, inneres Universum, welches die Autoren gekonnt und unterhaltsam offenlegen.

Informativ und unterhaltsam zu lesen.

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