Cover des Buches Geist des Bösen (ISBN: 9783802592904)
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Rezension zu Geist des Bösen von Oliver Kern

Geister über Afrika

von Glanzleistung vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Interessantes Thema, aus dem man etwas mehr herausholen könnte. Mäßig spannend aber amüsant geschrieben.

Rezension

G
Glanzleistungvor 9 Jahren
DER GEIST DES BÖSEN von Oliver Kern ist der 2. Kriminalfall für die Ermittler Reitmeier und Wolf. In einer Fabrikhalle nahe Stuttgart wird im Zuge einer Drogenrazzia die Leiche eines jungen Nigerianers gefunden. Da er einige Schnittwunden im Gesicht aufweist, werden neben der Drogenszene vor allem seine deutsche Ehefrau und seine afrikanische Familie eingehend durchleuchtet.

Über die Ermittler Kristina Reitmeier und Daniel Wolf erfährt man nebenbei relativ viel Privates. Fast nach ähnlichem Muster suchen beide nach einem festen Partner an ihrer Seite, allerdings mit mäßigem Erfolg. Da der Krimi in der Weihnachtszeit spielt, kann man die Stimmung der beiden gut nachempfinden.

Die Suche nach dem Mordmotiv nimmt den größten Teil des Krimis ein. Es wird in alle möglichen Richtungen ermittelt, so dass Oliver Kern verschiedene, teils tagaktuelle Themen anschneidet. Der Leser tappt bis zum hinteren Drittel völlig im Dunkeln und kann sich über religiösen Fanatismus, die Stuttgarter Drogenszene, schwarze Gigolos, afrikanischen Voodoozauber oder den schlechten Arbeitsbedingungen für nigerianische Textilarbeiter den Kopf zerbrechen.

Da über 450 Seiten nicht gerade wenig sind, ist der Krimi kein Buch für eine Nacht. Ich musste immer mal wieder absetzen und mir die neuen Tatbestände durch den Kopf gehen lassen. Es gibt eigentlich keinen richtigen roten Faden, an dem sich der Leser langhangeln könnte. Der Schreibstil ist flüssig, gut verständlich und auch die Kapitel sind so gewählt, dass man gut im Lesefluss bleibt.

Fazit: Insgesamt hadere ich zwischen 3 und 4 Sternen. Habe mich dann aber doch für 3 entschieden, da mir der Aufbau so gar nicht zugesagt hat. Aus den verschiedenen Themen hätte man meiner Meinung nach noch viel mehr rausholen können. Gerade der Prolog mit Jagdszenen aus Afrika wirkte vielversprechend.

Meine Lieblingsstelle: „Erst das Drogenmilieu, inklusive Voodoozauber, dann die Neonazis, die Fundamentalisten und jetzt eine stinkreiche Nigerianersippe.“

Lustigste Stelle: „Ich kann mir kaum vorstellen, dass Hitler bei einem Schwarzen Kokain gekauft hat.“

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