Cover des Buches Die Henkerstochter und der König der Bettler (Die Henkerstochter-Saga 3) (ISBN: 9783548281148)
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Rezension zu Die Henkerstochter und der König der Bettler (Die Henkerstochter-Saga 3) von Oliver Pötzsch

Rezension zu "Die Henkerstochter und der König der Bettler" von Oliver Pötzsch

von Merle_F vor 13 Jahren

Rezension

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Merle_Fvor 13 Jahren
Die Henkerstochter und der König der Bettler, Oliver Pötzsch „Die Henkerstochter und der König der Bettler“ ist der dritte Teil einer Serie, wobei jeder der Bände auch für sich alleine genommen gut zu lesen ist. Diese Geschichte um den Schongauer Henker Jakob Kuisl, seine selbstbewusste und dickköpfige Tochter Magdalena und ihren Freund Simon Fronwieser spielt nicht hauptsächlich in Schongau, sondern im Jahre 1662 in Regensburg. Der heilkundige Henker Kuisl reist dorthin, um seiner erkrankten Schwester beizustehen und gerät in eine Intrige, die ihn sofort in lebensbedrohende Haft befördert. Auch Magdalena und Simon werden in die Geschehnisse hineingezogen und erleben haarsträubende Abenteuer, bis die Geheimnisse um Kuisls Erlebnisse im Dreißigjährigen Krieg aufgeklärt werden. Dabei treffen sie nicht nur auf Nathan, den König der Bettler, sondern auch auf einen weiteren sympathischen Henker, einen adeligen Gockel, sowie einige andere merkwürdige und undurchsichtige Gestalten aus allen Regensburger Gesellschaftsschichten. Pötzschs Sympathie gehört den Ausgestoßenen der Gesellschaft. Seine Beschreibung des alten Regensburg riecht realistisch unschön und ist sicher weitestgehend authentisch. Vor allem die Rückblenden zu den Kriegserlebnissen Kuisls und die Szenen im Folterkeller Regensburgs sind nichts für zarte Gemüter. Das Genre des historischen Krimis wird hier im doppelten Sinne ernstgenommen, denn die historischen Fakten sind gut recherchiert und nicht nur Deckmäntelchen für eine spannende Geschichte. Die kriminalistische Handlung ist gut durchdacht und spannend aufgebaut. Einige überzählige actionreiche Akzente sind hier für meinen Geschmack gesetzt. Die armen Akteure kommen aus dem flüchten, kämpfen und bluten gar nicht mehr heraus und als Leser wird man hierdurch ein wenig fluchtartig von Absatz zu Absatz gehetzt. Wie durch ein Wunder geht immer alles haarscharf gerade noch so gut – das hat bei mir den sehr realistischen historischen Aspekt etwas abgeschwächt und dem Buch einiges an Glaubwürdigkeit genommen. Als temporeiche Kriminalgeschichte ist es allerdings wunderbar zu lesen. Mir sind der nette Henker und seine sperrige Tochter nun im Laufe von drei Bänden richtig ans Herz gewachsen. Ich mag den Schreibstil von Oliver Pötzsch, weil er sehr anschaulich und flüssig ist. Sollte ein vierter Band erscheinen, werde ich ihn mit Freuden lesen. Schon im vorangegangenen Band gefiel mir das Nachwort sehr gut und auch in diesem Buch ist es wieder grandios: Ein kleiner interessanter Reiseführer für die Stadt Regensburg, mit launigen Kommentaren und viel Herz dabei – das ist sehr sympathisch und regt an, diese Stadt einmal zu besuchen.
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