Schick schafft es ein schwieriges Thema leicht und zugleich ernsthaft zu erzählen. Dieses Buch könnte ich mir auch sehr gut als Schullektüre für meine Kids vorstellen.
Aber zur Story: Karl muss Montags bis Donnerstags nach der Schule auf seinen Zwillingsbruder Mo aufpassen, der durch Komplikationen bei der Geburt eine geistige Behinderung davon getragen hat. Ihre Mutter arbeitet als Krankenschwester, der Vater arbeitet im Ausland. Karl hat das Gefühl, dass alles an ihm hängen bleibt, dabei will er einfach ein normales Leben - mit den Freunden Fußballspielen, das erste Date genießen. Dabei merkt man, dass er seinen Bruder wirklich mag, aber ihn die Verantwortung nicht aufgebürdet werden sollte. Nicht selten muss er dabei auch zurückstecken.
Man muss Karl bewundern mit welcher Ruhe und Geduld er das Leben mit Mo meistert; man versteht, warum es so unfair ist, dass er übersehen wird, weil sich eben alles um den Bruder dreht; man erlebt sehr witzige, anrührende, auch gefährliche Momente, aber auch Situationen, bei denen einem das Lachen im Hals stecken bleibt.
Das alles steckt in knapp 175 Seiten mit einfachen, aber aussagekräftigen Skizzen illustriert und ist auf jeden Fall eine Empfehlung wert.