Rezension zu „So kalt wie Eis, so klar wie Glas“
von Oliver Schlick

Fester Einband: 384 Seiten

Verlag: Ueberreuter Verlag

Gehört zur Serie: keine

Sprache: Deutsch

Jahr: 2015

Klappentext

„Die achtzehnjährige Cora kommt nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter nach Rockenfeld, wo ihr Großvater Jacob Dorneyser lebt. In dem Dorf werden nach alter Handwerkskunst Schneekugeln hergestellt, eine Tradition, die Coras Urahn Ende des 16. Jahrhunderts begründete. Der Legende nach soll ihm vom Teufel höchstpersönlich die erste Kugel geschenkt worden sein. Fasziniert von der Kunst, kleine Welten unter Glas zu schaffen, bittet Cora ihren Großvater darum, sie auszubilden. Doch schon nach kürzester Zeit geschehen die seltsamsten Dinge. Da ist zum einen der gutaussehende, geheimnisumwitterte Niklas mit den stechend blauen Augen, zu dem sich Cora unwillkürlich hingezogen fühlt und dessen Besuche bei Jacob sie niemandem gegenüber erwähnen soll. Nachts beobachtet Cora Lichter im Wald und Schneeflocken fügen sich wie von Geisterhand vor ihren Augen zu warnenden Worten zusammen. In Cora wächst die Überzeugung, dass an der alten Legende ein Fünkchen Wahrheit haften muss. Was hat es mit der rätselhaften, ersten je geschaffenen Schneekugel auf sich?“

Cover

Das Cover passt perfekt zur Geschichte. Es ist in recht kalten Farben gehalten und wirkt durch die schwarzen Konturen geheimnisvoll.

Das Buch

„So kalt wie Eis, so klar wie Glas“ lag insgesamt zwei Jahre auf meinem SUB. Irgendetwas hat mich immer davon abgehalten, es zu lesen. Als ich dann in der Anthologie „In Hexenwäldern und Feentürmen“ gelesen hatte, habe ich mich an das Buch zurückerinnert und war auf einmal Feuer und Flamme, es endlich zu lesen.

Protagonistin Cora zieht nach dem Tod ihrer Mutter zu ihrem Großvater. Sie findet heraus, dass einer Familie entstammt, die seit Generationen Schneekugeln herstellt. Sie wohnt allerdings nicht mit ihm zusammen, sondern kommt bei Elsa unter, einer ehemaligen Eishockeyspielerin, die das Talent hat, ständig Dinge kaputt zu machen.

Ihre neue Schule ist ein Internat, welches sie als Externe besucht. Es ähnelt allerdings eher einer Psychathrie, da jeder Schüler regelmäßige Therapiesitzungen besuchen muss.
Auch ihre neuen Mitschüler erscheinen äußerst suspekt und hegen einige Geheimnisse.
Cora ist eine Außenseiterin, bis sie sich mit Moritz zusammenschließt, der ebenfalls keinen Anschluss zu den anderen hat.
Die Bewohner Rockenfelds sind allerhand seltsame Leute. Außer ihrem Großvater gibt es noch vier weitere Kugelmacher, sie alle in Konkurrenz zueinander stehen.

Nachdem Cora auf einmal nachts im Wald blaue Lichter sieht, häufen sich die mysteriösen Gegebenheiten.
Alles scheint mit dem geheimnisvollen Niklas und der aller ersten Schneekugel zusammenzuhängen.
Auch ein lange zurückliegendes Verschwinden eines Mädchens spielt auf einmal wieder eine Rolle.

Insgesamt hat der Autor eine verrückte Kleinstadt mit absolut unverwechselbaren Charakteren geschaffen. Jeder ist auf seine Weise verrückt.
Es war mir beim Lesen das reinste Vergnügen, sie mehr und mehr kennenzulernen.

Das Setting ist absolut magisch. Man taucht ab in das winterliche Ambiente der Kleinstadt Rockenfeld.

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und das Buch hat eine stetige Dynamik.
Die Spannung der Geschichte baut sich immer weiter auf und entlädt sich schlussendlich in einem Showdown. Hierbei geht es am Ende allerdings recht schnell und ich hätte mir gewünscht, dass es etwas detaillierter dargestellt würde.

Dem Buch und der Geschichte tut dies allerdings keinen Abbruch.

Die eingearbeitete Liebesgeschichte wirkt auch ein wenig oberflächlich und wenig ausgearbeitet. Jedoch lockert sie die Spannung auf und bietet der Geschichte Abwechslung.

Mein Fazit

„So kalt wie Eis, so klar wie Glas“ hat mich komplett überzeugt. Es war definitiv nicht das letzte Buch, das ich von Oliver Schlick gelesen habe!
Ich kann es allen Fantasy- und Märchenliebhabern empfehlen. Es passt perfekt in die kalte Jahreszeit.

Aus diesem Grund bekommt das Buch 5 von 5 Sternen.