Rezension zu "Adams van Ghoot" von Andreas Fröhlich
Die zwei Energiegesellschaften auf Ghoot stehen vor Gericht. Sie können sich nicht einigen, ob auf dem gemeinsamen Logo nun eher das Logo der einen Firma, der Mond und die Sterne oder das Logo der zweiten Firma, die Sonne prangen sollen. Das Urteil ist Salomonisch: Das Logo soll die tatsächlichen Gegebenheiter der Gestirne von Ghoot darstellen. Daher sprengt Firma 1 die Sonne.
Nun haben die Ghootaner ein Problem. Um eine künstliche Sonne zu bauen, brauchen sie mehr Energie. Adams van Ghoot wird daher auf einen kleinen unbedeutenden Planten geschickt, damit er da eine Spezies heranzüchtet, die unglaubliche Mengen an Energie erzeugt, damit man die künstliche Sonne von Ghoot damit betreiben kann. Dummerweise wollte auch Gott gerade mit der Schöpfung anfangen, Adams hat aber die bessere Terraforming Ausrüstung und legt einfach los.
Jahrtausende später ist es fast soweit. Die Menschen verschwenden unglaubliche Mengen an Energie für unnütze Dinge wie Wetterkontrolle, damit es immer kuschelig war und Sommer ist. OK, die Polkappen sind geschmolzen, aber was soll’s. Adams und seine Praktikanten sind fast am Ziel angelangt, wenn es sie kümmern würde. Die Praktikanten spielen lieber Verstecken und Adams trinkt lieber Bier. Bei einem ihrer Spiele entführen Adams Prakikanten Bovs Freundin Jenny und er macht sich mit seinem Hologramm und einer Horde Untoter auf den Weg, Jenny zu retten.
Es ist echt schwer zu beschreiben, um was es in diesem Hörspiel geht. Es ist ähnlich abgefahren wie „Böse, alles wird gut“ oder Douglas Adams „Per Anhalter durch die Galaxis“. Eine wilde Mischung aus sehr schrägen Science-Fiction Humor, Liebesgeschichte zwischen durchschnittlichem Versager und intelligenter Frau und einer gepfefferten Prise Sozialkritik (unbezahlte Praktikantenunwesen, Energieverschwendung, Machtmissbrauch der Konzerne ohne Rücksicht auf die Umwelt) durch komplette Überspitzung. So sprengt ein Energiekonzern einfach die Sonne von Ghoot, damit sein Mond und Sternelogo nach dem Richterspruch das Logo des fusionierten Konzerns wird und nicht die Sonne.
Die Entstehungsgeschichte dieser Hörspiele ist ziemlich ungewöhnlich. Oliver Wenzlaff ersteigerte bei Ebay leere Seiten bei der Aktion: Verlag versteigert leere Seiten (Essener Verlag Hellblau) (http://www.spiegel.de/netzwelt/web/ebay-auktion-verlag-versteigert-leere-seiten-a-336520.html). Da wurde die erste Geschichte veröffentlicht. Wie er auf die Idee kam, daraus ein Hörspiel zu machen, erzählt der Autor im Interview auf http://www.hoerspielland.de/hl-11.1.192-11.2.0.html leider nicht.
Die Sprecher sind durchweg allesamt top Profis mit tollen Stimmen, es ist also wirklich ein Genuss dieser abgedrehten Geschichte zuzuhören, anders als bei anderen „Hobbyproduktionen“. Wer mir nicht glauben will, kann das Hörspiel auch kostenlos im Stream hören (http://www.gratis-hoerspiele.de/adams-van-ghoot-eine-science-fiction-lovestory/), ich habe es letztendlich über Hörbuch FM entdeckt und war wirklich erstaunt, dass es so unbekannt ist. Mittlerweile gibt es 3 Teile und für den vierten gab es eine Crowdfunding Aktion: http://www.startnext.de/gruesse-aus-zwischenwelt