Rezension zu "Wie im richtigen Film (Hörbestseller)" von Oliver Wnuk
Vielleicht schreibt ein Schauspieler in seinem ersten Roman über etwas, was er auch wirklich kennt: über das Leben eines Schauspielers. Er heißt jedoch nicht Oliver sondern Jan. Irgendwie möchte ich aber nicht schon wieder etwas über ein solches Leben erfahren. Zumal dann auch wenig innovative Zutaten beigemischt werden. Zumindest handelt es sich nicht um einen Schriftsteller mit Schreibblockade.
Irgendwie ist die Hauptfigur zudem auch kein Sympathieträger. Abgesehen davon, dass er kaum Problemlösungsbewusstsein entwickelt hat, reagiert er in schwierigen Situationen meist nach Worten suchend oder schweigend.
Das Niveau der Handlung schwankt. Tiefpunkte sind für mich sowohl sprachlich als auch inhaltlich die Verleihung des Fernsehpreises und die Alptraum-Passage. Irgendwie sind es zum großen Teil Luxusprobleme, mit denen Jan sich herumzuschlagen hat. Nun ja, der Vater hat Alzheimer, kein Luxus, aber irgendwie als Kontrapunkt passend, nicht wahr. Doch gegen Ende des Handlungsverlaufes hin sind dabei jedoch die hörenswertesten Momente entstanden.
Der Autor liest selbst. Mitunter wirkt er dabei über- ambitioniert, mitunter regelrecht nervenaufreibend. Manchmal beschlich mich auch der Eindruck, dass er einfach jemanden Bekannten imitieren wollte.
Die 4 CDs haben insgesamt 5 Stunden Laufzeit.
Es handelt sich um eine bearbeitete (also gekürzte) Hörbuchfassung.
Fazit: Ich konnte mich nicht zu einem 3. Stern durchringen, obwohl die 2 dann zumindest ein kleines Plus erhalten.