Cover des Buches Luna Park (ISBN: 9783940650122)
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Rezension zu Luna Park von Olivia Monti

Rezension zu "Luna Park" von Olivia Monti

von Moena vor 11 Jahren

Rezension

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Moenavor 11 Jahren
Was an Olivia Montis "Luna Park" als erstes auffällt, ist die sehr kreative Gestaltung: die ersten Seiten sind mit einem rot-blauen Labyrinthmuster versehen. Wer länger hinschaut, erkennt darin die Buchstaben des Titels "LUNA PARK" wieder. Die gleichen Muster finden sich an jedem Kapitelanfang und verbergen dann das erste Wort des Textes. So etwas habe ich vorher in keinem anderen Buch gesehen und zum Inhalt passt es auch sehr gut, weshalb ich die Gestaltung sehr interessant fand. Der Erzählstil ist recht einfach und leicht verständlich. Ich-Erzähler Dugo berichtet dem Leser von dem, was vor einem Jahr geschah, als er von seinen Eltern ins Feriencamp nach Starnberg geschickt wurde. Im Vorwort heißt es, dass er erst jetzt den Mut findet, über diese Ereignisse zu reden und sie sind auch wirklich unheimlich: Zunächst scheint es, als wären Dugo und seine neuen Freunde Zaza, Brauni und das Kamel in einem Ferienlager für schwer erziehbare Kinder gelandet. Den ganzen Tag müssen sie schuften und die Böden des alten Gemäuers schrubben, zu essen gibt es nur wenig und wer nicht spurt, wird in den dunklen Keller gesperrt, in dem sich in einem Koffer sogar eine Hundeleiche findet! Es ist verständlich, dass Dugo und seine Freunde nur noch eines wollen: so schnell wie möglich raus aus diesem Albtraum. Doch als sie es endlich schaffen, aus dem Haus am See zu fliehen, beginnt das Abenteuer gerade erst. Die Kinder stehen plötzlich vor den Toren des Luna Parks, einem Vergnügungspark, in dem sich alle Kinder ohne erwachsene Begleitung tummeln können. Jeder scheint sich zu amüsieren, es gibt Essen, so viel man will und alles scheint endlich gut zu werden. Doch irgendetwas stimmt nicht im Luna Park. Was hat es mit den Comicfiguren auf sich, die Dugo und seine Freunde zwischen den echten Kindern sehen? Und warum will der mysteriöse König des Luna Parks sie unbedingt daran hindern, den Park zu verlassen? Es entwickelt sich eine spannende Geschichte, die immer mysteriöser wird. Allerdings haben mich ein paar Dinge beim Lesen gestört. Einerseits zieht sich die Handlung ein wenig. Erst auf Seite 50 gelingt den Kindern die Flucht aus dem Haus am See, den Rest des Buches verbringen sie damit, das Geheimnis des Luna Parks zu lösen. Dadurch habe ich einige Seiten mehr überflogen, als dass ich sie wirklich las. Auch die Moral der Geschichte war mir etwas zu aufdringlich. Das gegenseitige Helfen wird ständig erwähnt, sodass es eigentlich recht schnell kein Geheimnis mehr ist, wie die Kinder aus dem Park herauskommen können. Das Ende kam mir schließlich etwas zu plötzlich und ging mir auf einmal viel zu schnell, als hätte man die Geschichte nur ganz schnell abschließen wollen. Insgesamt liefert das Buch zu wenig Erklärungen für das, was passiert. Als Leser erfährt man nicht, wer oder was der König des Luna Parks ist oder was es mit dem Park und dem Haus am See genau auf sich hat. Das fand ich ziemlich schade, denn eine Erklärung dafür war das, worauf ich beim Lesen die ganze Zeit über gewartet habe. Was mich aber am meisten gestört hat und weshalb ich sehr, sehr lange für das eigentlich recht dünne Buch gebraucht habe, war die Gestaltung des Textes. Die Schrift kam mir recht klein vor und die einzelnen Zeilen sind dadurch sehr lang, was den Lesefluss sehr gestört hat. Außerdem steht so sehr viel Text auf einer Seite, sodass man zum Lesen ungewohnt lange braucht und dadurch das Gefühl hat, nicht vorwärts zu kommen. Von den nur knapp 180 Seiten sollte man sich also nicht täuschen lassen. Ich würde das Buch keinem Elfjährigen in die Hand geben, den ich zum Lesen animieren will, denn ich kann mir vorstellen, dass das eher demotivierend wirken könnte. Dann lieber als Vorlesebuch - so haben Kinder sicher mehr Spaß an der Geschichte. Fazit: Eine spannende Geschichte mit ein paar Längen, deren Textgestaltung aber leider weniger zum Lesen motiviert.
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