Rezension zu "Die Summe aller Möglichkeiten" von Olivier Adam
Mit einer schönen Sprache und einfachen, klaren Sätzen entwirft der Autor ein Bild eines Ortes und dessen Bewohnern an der Côte d’Azur. Nach der Sommersaison, wenn Ruhe einkehrt, sich die Touristen in ihre Heimat zurückgezogen haben und die Menschen an der Südküste Frankreichs wieder mit sich selbst beschäftigt sind, darum drehen sich die einzelnen Kapitel dieses Buches. Es sind Einzelportraits von Personen, die mehr oder weniger mit einander verwoben sind und alle ihr eigenes Schicksal zu bewältigen haben. Olivier Adam beschreibt alle Charaktere sehr liebevoll und mit grossem Respekt, obwohl einige davon sehr derb, primitiv und verschlagen sind.
Sehr gut gefallen hat mir die atmosphärische Dichte des Romans, dessen Protagonisten den Widerwärtigkeiten des Alltags ausgesetzt sind. Die Trostlosigkeit eines verlassenen Sehnsuchtortes spiegelt die Hoffnungslosigkeit dieser abgehängten von der Welt vergessenen Menschen.