Rezension
So erfahren wir, dass Maman jeden Tag anders heißt: nach Lust und Laune mal Marguerite, mal Renée, dann Henriette, Marilou oder Josephine. Georges, der seine extravagante Frau über alles liebt, tut alles, damit sie ihre Verrücktheiten ausleben und ihre manisch-depressiven Phasen bewältigen kann. Die Familie samt exotischem Vogel lebt in ihrer eigenen Welt. Sie siezen sich und haben für sich entschieden, jegliche Konventionen zu ignorieren. Ihre Lebensfreude ist so entfesselnd und ansteckend, dass man am liebsten immer weiter mit dieser Familie durchs Leben tanzen möchte. Als die Mutter in ihrem Wahnsinn zu weit geht, nimmt die Geschichte jedoch einen tragischen Lauf. Poetisch, gefühlvoll und leichtfüßig erzählt der Autor von einer Liebe, die sich durch nichts erschüttern lässt, und hangelt sich geschickt entlang der Grenze zwischen Euphorie und Verzweiflung, zwischen Höhenflug und Absturz.
Die erstaunliche Erfolgsgeschichte von Olivier Bourdeaut, der nach unterschiedlichsten Berufen zuletzt arbeitslos war und in nur sieben Wochen diesen Roman verfasst hat, bietet Stoff für einen eigenen Roman. Sein Debütwerk avancierte zum Bestseller, gewann viele renommierte Preise und wird in zwanzig Sprachen übersetzt.