Orkun Ertener

 4,2 Sterne bei 34 Bewertungen
Autor*in von Lebt, Was bisher geschah (und was niemals geschehen darf) und weiteren Büchern.
Autorenbild von Orkun Ertener (© Orkun Ertener)

Lebenslauf

Orkun Ertener, geboren 1966, arbeitet als Autor vorwiegend fürs Fernsehen und wurde für seine Arbeit vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Adolf-Grimme-Preis für die von ihm entwickelte Serie »KDD-Kriminaldauerdienst«. Sein erster Roman »Lebt« stand auf Platz 1 der KrimiBestenliste und fand bei Kritik und Lesepublikum gleichermaßen Beachtung. Orkun Ertener lebt mit seiner Familie in Köln.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Orkun Ertener

Cover des Buches Lebt (ISBN: 9783596196517)

Lebt

 (25)
Erschienen am 22.09.2016
Cover des Buches Lebt (ISBN: 9783839813607)

Lebt

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Erschienen am 21.08.2014

Neue Rezensionen zu Orkun Ertener

Die Geschichte zwischen 3 Freunden, Paul, Finn und Khalil war anders und doch irgendwie bereits bekannt. Sie reflektiert den damaligen Zeitgeist gut und referiert auf die damaligen bekannten TV-Serien und sonstigen Ereignissen wie das G20 in Hamburg. Es war ein eigenartiger Road Trip von Paul und Finn auf der Suche nach der Wahrheit und sich selbst. Eine Coming-of-Age Geschichte mit einem Freund, Paul, der durch ein Unfall daran leidet, dass seine Erinnerung jeden Tag neu beginnt mit keiner Erinnerung an seine Vergangenheit. Finn, der sich selbst noch nicht gefunden hat seit dem Unfall und mit Paul durch die Gegend irrt. Und Khalil mittendrin, der ebenfalls viel privat einzustecken hat.

Auch wenn die Geschichte an sich spannend erzählt war, fand ich den Anfang eher zäh, weil hauptsächlich so ausführlich über Finn erzählt wurde. Leider wird am Ende aber wenig Bezug auf ihn genommen und eher der Blick auf Paul gelenkt. Ich fand es schade, dass die Geschichte nicht mit einer Detailaufnahme von Finn geendet hat, aber das ist wohl meine persönliche Präferenz gewesen.
Das Gefühl von Unsicherheit, Macht und Verrücktheit von Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen wurde gut geschildert, aber leider hat die Balance irgendwie nicht gestimmt. Es gab viele interessante Charaktere, aber ich konnte keine tiefe Verbindung zu keinem von denen aufbauen. Ich hatte das Gefühl, dass die Geschichte sehr viel Potential hatte, aber diese nicht wirklich genutzt hatte.

Das Buch fand ich trotz allem lesenswert, trotz der kuriosen Wendungen. Ich schwanke zwischen 3 und 4 Sternen, wobei ich eher zu 4 Sternen tendiere.

** Dieses Buch wurde mir über NetGalley als E-Book zur Verfügung gestellt **

Cover des Buches Was bisher geschah (und was niemals geschehen darf) (ISBN: 9783651024748)
eulenmatzs avatar

Rezension zu "Was bisher geschah (und was niemals geschehen darf)" von Orkun Ertener

Coming of Age und Spannung
eulenmatzvor 2 Jahren

MEINUNG:


Ich bin auf das Buch durch den Podcast eat.read.sleapvom NDR gestoßen. Ich habe von dem Autor bisher noch nichts gelesen und hatte einfach mal wieder Lust auf einen gutes Jugendbuch.


Finn und Paul sind schon sehr lange befreundet. Das muss man erstmal so hin nehmen, denn das Buch beginnt mit Pauls schwerem Unfall, der sein Gedächtnis schwer beeinträchtigt hat. Während Paul in der Reha ist, ist die Freundschaft zwischen Finn und Paul schwierig. Wir lesen die Geschichte u.a. aus seiner Sicht und irgendwas brodelt in ihm, aber es nicht klar, was ihm so alles im Weg steht. Er stößt seine Freundin und seine Familie von sich. Als er sich dann endlich aufraffen kann, zeigt ihm Paul ein Brief von Khalil, der dein Eindruck erweckt, dass Khalil etwas Schlimmes geplant hat und dass sie ihn finden müssen. Auch wenn die Freundschaft eher zwischen Paul und Khalil bestanden hat, macht sich Finn mit Paul auf die Suche nach Khalil. Die Suche führt sie nach Berlin, nach London und letztendlich nach Hamburg, wo zu der Zeit der G20-Gipfel stattfindet.


In der Geschichte ist nichts so, wie es scheint. Ich habe nicht mal irgendwie eine Ahnung gehabt, wohin die Geschichte führen soll. Orkun Ertener führt einen hinsichtlich der Beziehungen und der (angeblichen) Taten der drei jungen Männer immer wieder in die Irre bzw. man lässt dahin führen durch die Aussagen der Protagonisten. Als Lese bildet man sich eine Eindruck bzw. Meinung, die teilweise nur auf Annahmen beruhen. Das betrifft vor Khalil. Es dreht sich gefühlt alles um ihn und er ist dennoch für mich nicht greifbar gewesen bis so einige Dinge ans Tageslicht kommen. Es gibt auch immer wieder Wendungen, die ich absolut nicht vorher gesehen habe und die der Handlung immer wieder eine neue Richtung gegeben haben. Das passiert mehrmals. Manchmal entpuppt sich die vermeintliche Wendungen, dann auch wieder als Halbwahrheit oder Lüge und wieder entsteht ein anderer Eindruck.


FAZIT:


Was bisher geschah war für mich eine Geschichte, die voller Überraschungen und Wendungen war. Der Klappentext lässt nur wenig vermuten, was auch gut so ist. Es ist eine sehr gut konstruierte und spannende Geschichte, die ich ab einem gewissen Punkt nicht mehr aus den Händen legen konnte. 


 

Cover des Buches Was bisher geschah (und was niemals geschehen darf) (ISBN: 9783651024748)
schillerbuchs avatar

Rezension zu "Was bisher geschah (und was niemals geschehen darf)" von Orkun Ertener

Thriller, Roadtrip und Coming of Age Roman in einem
schillerbuchvor 2 Jahren

 Ich bedanke mich beim Fischer Verlag, der mit ein kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte.

Der Inhalt

Finn und Paul sind seit Kindertagen unzertrennlich. Jetzt, kurz vor dem Abitur, ist nichts mehr wie früher. Was die Zukunft für sie bereithält, ist ungewiss und macht Angst, und dann ist da noch Khalil, der plötzlich zwischen ihnen steht. Khalil, der Unberechenbare, den Paul vergöttert, obwohl Finn ihm nicht über den Weg traut.

Nachdem Paul einen schweren Unfall hat, muss er damit klarkommen, dass sein Gedächtnis nicht über einen Tag hinausreicht. In der Reha erhält Paul einen Brief von Khalil, der Entsetzliches befürchten lässt. Paul überzeugt Finn, dass sie Khalil aufhalten müssen. So beginnt ein Roadtrip, der sie von Köln über Berlin, London bis nach Hamburg zum G20-Gipfel führt. Und der alles für immer verändert. (© Fischer Verlag)

Meine Meinung

Dieser Roman hat es mir nicht ganz leicht gemacht, aber das ist ganz bestimmt auch nicht die Absicht seines Autors Orkun Ertener gewesen, der auch als Drehbuchautor für den Tatort arbeitet und aus dessen Feder die ZDF – Serie “KDD – Kriminaldauerdienst” stammt. Ich wurde im Laufe des Romans immer wieder damit konfrontiert, daß sich das, was die beiden Hauptfiguren Finn und Paul abwechselnd berichten, als falsch oder ganz anders herausstellte und hatte manchmal das Gefühl, irgendwie keinen Überblick mehr zu haben über die Geschehnisse. Und damit ging es mir bei der Lektüre eigentlich ein wenig so wie Paul, einem der beiden Hauptprotagonisten, der seit einem Unfall jeden Morgen vergessen hat, was zuvor geschehen ist. Nur an die Zeit vor seinem Unfall erinnert er sich noch.

Paul  ist in einer Rehaeinrichtung, in der er psychologisch betreut wird und schreibt täglich in ein gelbes Buch, was ihm am Tag widerfahren ist, damit er das dann später nachlesen kann. Finn, sein bester Freund seit Jugendtagen, war dabei bei dem Unfall, der beim alljährlichen Krieg der Abiturienten verschiedener Berliner Schulen passiert ist. Er kommt schlecht zurecht mit dem Zustand von Paul und zieht sich vollkommen von ihm zurück. Aber schon vorher hat etwas nicht gestimmt zwischen den Freunden, denn da war noch Khalil, mit dem Paul die Monate zuvor zusammengesteckt hat und mit dem er viel zu viel getrunken hat. Khalil ist plötzlich verschwunden und als Paul dann einen Brief bekommt und befürchtet, daß Khalil einen terroristischen Anschlag plant, gelingt es ihm, Finn dazu zu überreden, nach Berlin zu fahren, um mit Khalil zu sprechen.

Das birgt natürlich besondere Herausforderungen, denn schließlich vergisst Paul ja regelmäßig, wohin er unterwegs ist und warum. Das muss Finn ihm jeden Tag aufs Neue erkären. Wie Orkun Ertener das erzählt hat mir gut gefallen, denn er wechselt immer wieder die Perspektive – mal lesen wir die Geschichte aus Pauls, dann wieder aus Finns Blickwinkel und dabei erfahren wir Leserinnen stets neues, oft auch widersprüchliches, von den Beiden: Finn hat sich völlig in sich zurückgezogen, nimmt Tabletten und hat weder ein Studium noch eine Ausbildung begonnen. Seine Eltern tolerieren das und geben ihm stets das Gefühl, ihn so anzunehmen, wie er ist – genau das jedoch ist das Problem, denn so fehlt im jede Orientierung. Er fühlt sich mitschuldig an Pauls Unfall und hat deshalb ein schlechtes Gewissen.

Paul ist sich darüber im Klaren, daß Finn ihn monatelang weder besucht noch angerufen hat – steht ja in seinem gelben Buch. Er leidet unter der dominanten Mutter, die natürlich vollkommen ausflippt, als Paul aus der Rehaeinrichtung ausbüxt. Paul leidet extrem darunter, daß seine Mutter seinen Vater immerfort schlecht vor ihm macht und seine deutlich ältere Schwester Gesa schon seit Jahren den Kontakt zur Familie abgebrochen hat. Auch Khalil hat sie nie akzeptiert, obwohl dieser Paul regelmäßig besucht hat, bis er verschwand. Für Paul und Finn ist der Trip nach Berlin, der dann später noch über London nach Hamburg führt, also eine willkommene Gelegenheit, auszubrechen. Und nicht nur Finn, sondern auch wir Lesenden fragen uns irgendwann, ob Khalil diesen Brief eigentlich wirklich selbst geschrieben hat und was es mit seinem Verschwinden auf sich hat.

Ich gebe zu, manchmal hat mich die Lektüre verwirrt und ich bin vielleicht auch nicht immer ganz durchgestiegen, aber da ging es mir eigentlich so wie Paul und Finn, die versuchen, Licht in das Dickicht ihrer Beziehung zu bringen und dabei gleichzeitig immer mehr zu sich selbst zu finden. Und dann ist da ja auch noch die latente Bedrohung, die über allem liegt: Was hat es auf sich mit Khalils Brief? Auch hier führt uns Orkun Ertener immer wieder auf unterschiedliche Fährten: Warum wollen Khalils Eltern Paul seine Handynummer nicht geben? Warum hetzt ein Mitarbeiter von Khalils Vater einen Kampfhund auf Finn, als dieser im Auftrag von Paul versucht, mit Khalils Eltern zu sprechen? Und ist es wirklich so, daß Khalil einen Anschlag plant?

Müsste ich das Buch in meiner Buchhandlung einer bestimmten Warengruppe zuordnen, fiele mir das schwer! Ich würde es auf jeden Fall auf unseren Empfehlungstisch legen, denn er ist interessant und spannend zu lesen.  Außerdem stünde er wahrscheinlich sowohl bei den Romanen als auch bei den Kriminalromanen, denn es ist beides: Vor allem ein Coming-of-Age-Roman, aber auch ein Thriller, der die Wirren unserer Zeit aufgreift.

Fazit: Außergewöhnliche, gut geschriebene Lektüre, die sowohl Freund:innen von Krimis ansprechen könnte, die einmal etwas außerhalb des Mainstream lesen möchten als auch Fans von Coming of Age Romanen wie Tschick. Auf jeden Fall: Leseempfehlung!

Gespräche aus der Community

Heute ist es Orkun Ertener, der sich dem Fragefreitag stellt und den wir ganz herzlich begrüßen dürfen! Laut WDR ist er der kreativste Drehbuchautor Deutschlands und unter anderem bekannt für zahlreiche Tatort-Drehbücher. Nun macht er einen Ausflug vom Fernsehen in die Literatur und veröffentlicht 2014 seinen ersten Roman "Lebt".

Mehr über Orkun Ertener

Orkun Ertener, geboren 1966 in Istanbul, lebt seit 1970 in Deutschland. Nach dem Studium der neueren deutschen Literatur und Medien war er Lehrbeauftragter an der Universität Marburg am Medienwissenschaftlichen Institut. Seit 1994 arbeitet er als Autor vorwiegend fürs Fernsehen. Seine Arbeit wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Adolf-Grimme-Preis für die Serie "KDD – Kriminaldauerdienst". Die von Ertener entwickelte Serie, die auch international Beachtung fand, wurde von der Kritik als herausragend wahrgenommen und einhellig bejubelt. Der Autor lebt mit seiner Familie in Köln.

Mehr zu "Lebt"

Während der Arbeit an der Autobiographie der Schauspielerin Anna Roth wird Ghostwriter Can Evinman auf schockierende Weise mit seiner eigenen Lebensgeschichte konfrontiert: Seine Eltern, die vor 35 Jahren bei einem Unfall ums Leben kamen, scheinen in Wahrheit einem Verbrechen zum Opfer gefallen zu sein - einem Verbrechen, das auch in Anna Roths Familie tiefe Wunden geschlagen hat. Gemeinsam versuchen Can und Anna herauszufinden, was wirklich passiert ist, und stoßen im griechischen Thessaloniki auf ein einzigartiges Kapitel der jüdischen Geschichte im 17. Jahrhundert, das bedrohlich bis in die Gegenwart reicht und eng mit dem Schicksal ihrer beider Familien verknüpft ist. Doch ihre Entdeckungen sind nicht ungefährlich. Denn jemand scheint großes Interesse daran zu haben, dass die Wahrheit im Verborgenen bleibt. Und dieser jemand schreckt vor nichts zurück…

>>> Zur Leseprobe

Und hier ein kleiner Teaser für euch: Der Buchtrailer!

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Seid ihr neugierig auf Orkun Ertener und seinen Erstlingsroman geworden? Dann stellt ab sofort hier eure Fragen und wer weiß, vielleicht gewinnt ihr mit ein bisschen Glück eines von 15 Exemplaren von "Lebt".

Viel Spaß euch und dem Autor!
78 BeiträgeVerlosung beendet
L
Letzter Beitrag von  Lunamoniquevor 9 Jahren
Vielen Dank für das Leseabenteuer! Meine Rezension ist hier zu finden: http://www.lovelybooks.de/autor/Orkun-Ertener/Lebt-1100691981-w/rezension/1123787842/ und auf Amazon.

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