Cover des Buches Das Bildnis des Dorian Gray (ISBN: 9783866100633)
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Rezension zu Das Bildnis des Dorian Gray von Oscar Wilde

Rezension zu "Das Bildnis des Dorian Gray" von Oscar Wilde

von sabisteb vor 14 Jahren

Rezension

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sabistebvor 14 Jahren
Das Bildnis des Dorian Gray ist der einzige Roman von Oscar Wilde, und erschien bereits 1890. Der Roman erzählt die Geschichte, des reichen und wunderschönen Dorian Gray, von Lord Henry Wotton, einem klassischen Dandy in vielerlei Hinsicht verführt wird. Aus dem einstmals liebenswerten, schönen jungen Mann, wird ein Monster, das allen Unglück beschwert mit denen es verkehrt. Dabei bleibt jedoch die körperliche Hülle des Dorian Gray so wunderschön und jung wie zu dem Tag als der Maler Basil Hallward sein Portrait malte. Diese Portrait wird zu Dorians bestgehütetem Geheimnis, denn dieses geheimnisvolle Bild ist der Spiegel seiner Seele und statt des jungen Dorian trägt nur dieses Bild die Spuren seines Lebenswandels und zeigt, wer Dorian wirklich ist. So klaffen der äußerliche Schein und der wahre Charakter des Dorian Gray immer weiter auseinander und Leichen pflastern schon bald seinen Lebensweg. Das Bildnis des Dorian Gray ist ein Klassiker der Literatur, bei dem es überraschen mag, dass er im Gruselkabinett in die Reihe der Schauerromane aufgenommen wird, ich jedoch halte das durchaus für berechtigt. Das Buch hat alles was ein Schauerroman braucht, ein Monster, wenn auch ein wunderschönes, das Menschen tötet und ein mystisches Geheimnis, das dieses menschliche Monster verbirgt. Der Grusel kommt in diesem Fall weniger durch mystische Wesen zustande als durch die Erkenntnis, zu welchen Grausamkeiten Menschen in der Lage sind und mit welcher Skrupellosigkeit einige Menschen andere in ihr Verderben schicken. Man könnte diese Geschichte als eine Abwandlung der Mr. Jekyll und Mr. Hyde Geschichte sehen. Während sich der gute Mr. Jekyll des Nachts in Mr. Hyde verwandelt, verwandelt sich der gute Dorian Gray langsam in das Monster Dorian Gray, das umso schrecklicher ist, weil man es ihm nicht ansieht, sondern nur seinem Seelenbildnis, das er vor der Welt verborgen hält. Das Hörspiel gibt die Hauptaspekte des Romans wunderbar wieder und den wirklich hervorragenden Sprechern gelingt es nur durch ihre Stimme sowohl die blasierte Aristokratie darzustellen, als auch die in das Buch interpretierten homoerotischen Züge anklingen zu lassen, wie Basils Zuneigung zu Dorian oder Dorian verderblicher Einfluss auf schöne junge Männer ohne diese wirklich zur Sprache zu bringen. Axel Malzacher, den ich vor allem als Dr. Meredith Rodney McKay aus Stargate Atlantis kenne, ist eine perfekte Besetzung des genialen Malers Basil Hallward. Malzacher ist durch seine Rolle des Rodney McKay für den Hörer schon mit dem Genialen Wissenschaftler, dem Nerd verbunden, so dass dies auch in diesem Hörspiel sofort zum tragen kommt. David Turba als Dorian Gray jedoch hinterlässt bei mir zwiespältige Gefühle. Er wirkt von Anfang an sehr steif und blasiert und auch sehr affektiert, was der Rolle zwar gerecht wird, aber auch beim jungen, schönen und liebenswerten Dorian Gray keine positiven Gefühle aufkommen lässt. Ein wunderbarer Klassiker wurde hier sehr sensibel umgesetzt.
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