Oswald Egger

 4,1 Sterne bei 10 Bewertungen
Autor*in von Die ganze Zeit, nihilum album und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Oswald Egger wurde 1963 in Lana/Südtirol geboren. Seine Prosa und Gedichte sind in mehrere Sprachen übersetzt und wurden vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Georg-Büchner-Preis 2024. Seit 2011 ist er Professor für Sprache und Gestalt an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. 2014 erhielt er das Villa-Massimo-Stipendium, 2020 das Robert-Musil-Stipendium. Oswald Egger lebt und arbeitet auf der Raketenstation Hombroich.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Oswald Egger

Cover des Buches Die ganze Zeit (ISBN: 9783518421338)

Die ganze Zeit

(2)
Erschienen am 24.05.2010
Cover des Buches Nichts, das ist (ISBN: 9783518122693)

Nichts, das ist

(2)
Erschienen am 19.11.2001
Cover des Buches nihilum album (ISBN: 9783518418710)

nihilum album

(2)
Erschienen am 28.05.2007
Cover des Buches Triumph der Farben (ISBN: 9783940357731)

Triumph der Farben

(1)
Erschienen am 06.05.2019
Cover des Buches Val di Non (ISBN: 9783518425824)

Val di Non

(1)
Erschienen am 13.06.2017
Cover des Buches Diskrete Stetigkeit (ISBN: 9783518260142)

Diskrete Stetigkeit

(1)
Erschienen am 20.10.2008
Cover des Buches Prosa, Proserpina, Prosa (ISBN: 9783518123928)

Prosa, Proserpina, Prosa

(1)
Erschienen am 25.10.2004

Neue Rezensionen zu Oswald Egger

Cover des Buches Die ganze Zeit (ISBN: 9783518421338)
Sandra1975s avatar

Rezension zu "Die ganze Zeit" von Oswald Egger

Sandra1975
Experimentell, gewagt

Der vielfach preisgekrönte Schriftsteller und Professor Oswald Egger unternimmt in diesem Band einen Selbstversuch: Während eines ganzen Jahres nimmt er sich täglich eine Stunde Zeit, um einen Vierzeiler zu schreiben. Die so entstandenen Gedichte werden in einer mehrspaltigen Tabelle angeordnet und über eine ganze Buchseite verteilt. Dieses an die surrealistische écriture automatique erinnernde Verfahren stellt unsere Lesegewohnheiten infrage - man kann die Gedichte in beliebiger Reihenfolge lesen und auch Verknüpfungen zwischen ihren Worten herstellen. Zugleich werden die Grenzen zwischen Lyrik und Prosa aufgesprengt; die Vierzeiler müssen nicht zwingend linear von links nach rechts gelesen werden, vielmehr erlaubt ihre tabellenartige Anordnung dem Leserblick über die ganze Buchseite zu schweifen. 

Ohne theoretische Hinführung ist dieses Werk nicht verständlich. Denn zwischendurch geht es philosophisch zur Sache: Es geht um die Frage nach der Zeit. Die Zeittheorie des Augustinus wird aufgegriffen, Bezüge zur Kunstgeschichte sowie zur Literatur der Romantik sind da und wollen erkannt werden. Kein Werk also, das man einfach so dahin liest. 

Besonders anspruchsvoll ist das Spiel mit metrischen Formen. Über weite Strecken ist dieses Buch - das manche als Prosagedicht bezeichnet haben - nicht über die Inhaltsebene zugänglich, sondern einzig über die Dimension der Form, d.h. über Rhythmus, Metrum, Reim und rhetorische Figuren. Man sollte also nicht nur philosophisch, sondern auch literaturtheoretisch, rhetorisch und literaturgeschichtlich ziemlich sattelfest sein, um da noch mitzukommen. 

Ein Buch, das wesentliche Kategorien unserer Kultur infrage stellt (Was ist Lyrik? Was Prosa? Was ist Zeit? Wie lese ich?) und neu denkt. 5 Sterne von mir.

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