Rezension zu "Die Vogelartige und ihre Begegnung mit dem Hirnkugeltypen" von Oswald Mörth
Rosa_Deutscher_SirkDer Buchtitel schreckte mich zunächst einmal ab. Ich weiß nicht warum. Vielleicht ist er zu lange, auch denke ich dabei nicht an SciFi, eher an Dinosaurier. Aber als philosophisch-esoterisch vorbelasteter Vielleser habe ich das Buch unvoreingenommen und interessiert in Angriff genommen. Ich möchte hier auch nicht den Eindruck eines professionellen Rezensenten hinterlassen, sondern einfach nur berichten, wie mir das Buch als Durchschnittsleser inhaltlich gefallen hat.
Auch den Autor scheinen die großen Fragen der Menschheit zu beschäftigen. Und dass keine davon bisher, obwohl auf wissenschaftlicher Seite oftmals das Gegenteil behauptet wird, wirklich schlüssig beantwortet werden konnte. (Was soll ich mir unter unendlich vorstellen?) Fakten sind für ihn kein endgültiger Beweis, er ist offen für neue Sichtweisen. Dies bringt er auch immer wieder in dem Satz: „Es könnte aber auch anders sein“, zum Ausdruck. Die Geschichte selbst ist unterhaltsam erzählt, der Schreibstil erinnert ein bisschen an Wolf Haas. Das Thema hätte meines Erachtens erzählerisch noch Potential gehabt und ist teilweise meiner Meinung nach zu rasch abgehandelt worden. Aber nicht jeder hat Lust (sowie ich ;-) 500 Seiten und mehr zu lesen. Die Lebensformen der verschiedenen Exoplanetarier, die die Erde im 23. Jahrhundert besuchen, um in Seminaren ihre jeweiligen Besonderheiten zu erkunden, werden phantasie- und humorvoll dargestellt, wobei es auch um gesellschaftlich relevante Themen und ihre Entwicklungsgeschichte auf unserem Planeten geht. (Der Autor hat sich also auch Gedanken gemacht, in welche Richtung das gehen könnte und sollte. Auch glaube ich ihn in einem Protagonisten erkannt zu haben. ;-))
Was mir z.B. sehr gut gefallen hat, ist die Aussage von Joha-Na: Das ganze Leben ist nur Theater und eine Aufführung auf der Bühne des Universums! (S. 217) Chapeau, kann ich da nur sagen! Allerdings glaube ich nicht, dass materielle Strukturen Bewusstsein hervorbringen. Es ist wohl eher umgekehrt. Aber das ist Ansichtssache. Jeder hat diesbezüglich eine andere Meinung, denn schließlich lebt jeder in seinem eigenen (geistigen)Universum, nicht wahr?