Rezension zu "Das Sonnenkreuz" von Ottar Martin Norðfjörð
Klappentext:
Reykjavik zur Frühjahrstagundnachtgleiche: Die Doktorandin Embla wird von der Kripo ins Haus ihres Professors grufen. Der Archäologe ist verschwunden, und alle Spuren deuten auf ein Blutbad hin. Ein Opfer für Odin, den obersten heidnischen Gott? Embla befürchtet, dass noch am selben Tag weitere Ritalmorde geschehen, um einen alten Wikingerbund aufleben zu lassen - den Sonnenkreuzorden. Eine fieberhafte Suche beginnt.
Mein Umriss:
Embla die Archäologiestudentin wird ins Haus ihres Professors gerufen, in dem dessen Haushälterin ermordet wurde. Nur vom Professor fehlt jede Spur. In seinem Arbeitszimmer hängen acht tote Katzen von der Decke, das Haus ist total verwüstet und an der Innenseite der Tür zum Arbeitszimmer befindet sich ein seltsames Symbol, das Embla als Sonnenkreuz identifiziert.
Sie macht sich auf eigene Faust auf die Suche nach dem Grund für den Überfall und ihren Professor. Bald schon stößt sie auf dessen Forschungsgebiet und findet Parallelen zum ältesten Glaubenssymbol der Menschheitsgeschichte und Verbindungen bis in die heutige Zeit, mit denen sich nicht nur Archäologen beschäftigen.
Es handelt sich um das Sonnenkreuz mit dem die Wikinger ihre Landnahmen markierten, die für die vier Jahreszeiten und die Tierkreiszeichen, sowie die Sonnenstände und den Lauf der Sonne pro Jahr standen und so auch die Bestimmung der Zeiten von Belang waren.
Eine handvoll Menschen wollen nun den Wikingerorden und dessen Gebräuche wieder aufleben lassen und fordern zur Frühjahrstagundnachtgleiche, die diesmal auf Odins Tag den Mittwoch fällt, ein besonderes Opfer.
Wie in allen Glaubensgemeinschaften gibt es auch hier solche, die alles anders oder noch extremer für sich auslegen und damit nicht nur anderen Menschen, sondern auch sich selber schaden und die auch vor Mord nicht zurückschrecken.
Mein Eindruck:
Schon der Einstieg in diesen Thriller bewegt sich auf einem hohen Spannungsniveau, sodass man sich regelrecht ins Geschehen geschubst fühlt. Der Spannungsbogen führt aber im Laufe der Geschichte immer höher hinaus und man wird als Leser immer wieder aufs Neue überrascht, dass es noch spannender, noch rasanter und noch überraschender geht. Überraschender, weil es in der Natur des Lesers liegt, sich eigene Gedanken um das weitere Geschehen zu machen und man sich dann doch immer wieder selbst aufs Glatteis führt und alles ganz anders kommt, als man es sich vorgestellt hat.
Das Buch ist in einem rasanten Stil geschrieben, der keine Wünsche offen lässt und trotz verschiedener Handlungsstränge die teilweise stark voneinander abweichen, doch sehr gut zu verstehen und nachzuvollziehen ist. Die Darstellung der Akteure und des Landes ist so nah an der Realität, dass man sich selber an den Schauplätzen des Geschehens wähnt.
Auch fühlt man sich als Thrillerfan bestens bedient, was Härte an sich und den psychologischen Kitzel betrifft.
Mein Fazit:
Ein Thriller der einen von der ersten bis zur letzten Seite nicht mehr los lässt. Ich kann ihn jedem Leser mit bestem Gewissen ans Herz legen.