Kurz vor seinem 18. Geburtstag erfährt Josef, dass er Krebs hat. Zwei Jahre kämpft er gegen die Krankheit, bis er unterliegt.
Einige Jahre später erzählt seine Mutter von dieser Zeit. Ich als Leser durfte Josef über die zwei Jahre begleiten. Im Mittelpunkt des Buches stehen aber nicht Krankheit und Leid. Nur wenige Zeilen berichten davon, wie Josef auf Operation und Chemotherapie reagiert hat. Der Großteil des Buches ist dem Leben mit der Krankheit gewidmet. Für sein Alter hatte Josef einen gefestigten Glauben. Er war durch vielfältige Aufgaben in die Gemeinde eingebunden. Während seiner Krankheit organisierte er Spendenaktionen und Veranstaltungen für andere.
Die Frage nach dem „Warum“ stand selten, dafür vielfältige Aktivitäten, wenn es die Krankheit zuließ.
Ich habe das Buch als ein Glaubensbekenntnis in schwerer Zeit und einen Dank empfunden, einen Dank an all die Freunde, die Josef in den letzten Jahren begleitet und zur Seite gestanden haben. Ärzte und Schwestern fast aller Kliniken hat die Mutter dabei mit einbezogen. Etwas Besonderes sind die kursiv gesetzten Tagebuchzitate des jungen, die sorgfältig ausgewählt wurden und Glaubens- und Lebenseinstellung zeigen.
Das Buch ist sachlich gehalten und wirkt aus diesem Grund besonders emotional. Trauer und Verlust der Mutter sind nachempfindbar. Es wird aber auch der Stolz auf einen jungen deutlich, der viele positive Spuren hinterlassen hat.
Rezension zu "Du warst wie ein Sonnentag" von Ottilie Schaich-Beer