Otto Steiger

Autor*in von Das Wunder von Schondorf, Schachmatt und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Otto Steiger, geboren 1909 bei Thun, wuchs in Bern auf, studierte in Paris – solange das Geld reichte – und arbeitete dann in verschiedenen Berufen. Während des Zweiten Weltkriegs war er Redakteur der Depeschenagentur und offizieller Nachrichtensprecher beim Schweizer Radio. 1944 übersiedelte er nach Zürich und eröffnete eine Privatschule. Ab 1975 war er freiberuflicher Schriftsteller. Otto Steiger starb 2005 in Zürich.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Otto Steiger

Cover des Buches Das Wunder von Schondorf (ISBN: 9783859900325)

Das Wunder von Schondorf

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Erschienen am 01.08.2001
Cover des Buches Porträt eines angesehenen Mannes (ISBN: 9783293000285)

Porträt eines angesehenen Mannes

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Erschienen am 31.12.1981
Cover des Buches Keiner kommt bis Indien (ISBN: 9783473395132)

Keiner kommt bis Indien

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Erschienen am 01.01.1983
Cover des Buches Schachmatt (ISBN: 9783858423078)

Schachmatt

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Erschienen am 01.05.1998

Neue Rezensionen zu Otto Steiger

Cover des Buches Die Vernichtung der weisen Frauen (ISBN: 9783899963403)
U

Rezension zu "Die Vernichtung der weisen Frauen" von Gunnar Heinsohn

Grimms Märchen
U_Vollmervor einem Jahr

Die Sache ist ganz einfach: Heinsohn/Steiger haben versucht, ihre (übrigens falschen) Annahmen zur Bevölkerungsexplosion am Ende des Mittelalters mit der These, es habe ein "Geheimwissen" über Verhütungsmethoden gegeben, zu verbinden. Deshalb sei der Hexenwahn von der Obrigkeit inszeniert worden, um durch "Vernichtung" der Hebammen das Bevölkerungswachstum zu steigern. Nur stimmt leider schon die Grundannahme - also das Einsetzen des Bevölkerungswachstums - nicht. Das fand nämlich schon gut 50 Jahre vor der ersten nennenswerten Hexenverfolgung statt, nämlich Mitte/ Ende des 15. Jahrhunderts. Im 16./ 17. Jahrhundert, also zur Zeit der massiven Hexenverfolgungen, hatten die Europäer eher ein Problem mit Überbevölkerung (Stichwort "Kleine Eiszeit"). 

Die zweite falsche Behaupung ist das angebliche "Geheimwissen" über Verhütung und Abtreibung. Peinlicherweise ist den Autoren entgangen, daß man die Mittel in jeder Apotheke kaufen konnte und die Rezepte in Arzneimittelbüchern gedruckt waren. (Übrigens waren die echten Abtreibungsspezialisten - wie bis zur Erfindung der "Pille" üblich - die Prostituierten.)

Diese schlampige Recherche würde schon für eine Ein-Stern-Bewertung genügen. 

Richtig bedenklich scheint mir aber, daß die Autoren außerdem noch absichtlich, im vollen Bewußtsein, zu lügen, Daten gefälscht bzw. bekanntermaßen gefälschte Daten weiterverbreitet haben. Nur so kommen sie auf die absurd hohen Opferzahlen. Daß sie diese falschen Daten ausgerechnet aus Himmlers  SS-"Hexendatenbank" übernommen haben (ebenso wie das Märchen von den "geheimnisbewahrenden weisen Frauen") finde ich persönlich besonders ekelhaft.

Und zu schlechter Letzt: Wie aus den massenhaft erhaltenen Prozeßakten hervorgeht, haben Kirchen und Landesherren in den meisten Fällen eher versucht, die Prozesse zu bremsen. (Von Ausnahmen wie dem Lemgoer "Hexenbürgermeister" mal abgesehen). In der überwältigenden Zahl aller Fälle steckte hinter den Denunziationen nicht die böse Inquisition oder der böse Landesfürst, sondern massenhaft gewöhnliche Leute, die ihre eigenen Nachbarn wegen banaler Streitigkeiten, die dann immer weiter eskalierten, wegen Hexerei angezeigt hatten. Und ob diese Anzeige dann weiterverfolgt wurde, ob es zu Freisprüchen oder Folter und Todesurteilen kam, hing hauptsächlich davon ab, welche Interessen die örtlichen Seilschaften von Stadt- bzw. Dorf"regierungen", Rechtsanwälten und Richtern vertraten.

Aber weil das den Herren Heinsohn und Steiger ihre schöne Theorie verhagelt hätte, wurden alle harten Fakten mal eben elegant unter den Teppich gekehrt. Hauptsache, das Machwerk bedient sich verkaufsfördernder Klischees.

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