Cover des Buches Metamorphoses (ISBN: 9783150197813)
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Rezension zu Metamorphoses von Ovid

Von Göttern und Menschen...

von Orisha vor 10 Jahren

Rezension

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Orishavor 10 Jahren
„Parte tamen meliore mei super alta perennis astra ferar, nomenque erit indelebile nostrum, quaque patet domitis Romana potentia terris, ore legar populi, perque omnia saecula fama, siquid habent veri vatum praesagia, vivam.“ Obwohl Ovid seine Metamorphosen mit diesen Worten beendet, will ich sie nutzen, um meine Meinung zu den Metamorphosen zu beginnen.

Ovids Metamorphosen erzählen die Geschichten von der Entstehung der Welt, von den Weltzeitaltern und von der Beziehung zwischen Göttern und Menschen. Also kein Wunder, das Ovid annahm, seine Geschichten würden die Zeitalter überdauern und sein Name würde im Munde des Volkes verbleiben. Er hatte Recht, noch heute lesen wir seine „Schöpfungs- und Verwandlungsgeschichten“. Schließlich sind die Themen über die Jahrhunderte immer wieder in der Kunst und Literatur aufgenommen worden. Denken wir nur an die Geschichte von Pyramus und Thisbe – zwei Liebende, denen es verwehrt bleibt beieinander zu sein und die durch ein Missverständnis den Tod finden. Das Thema kommt einem bekannt vor und so musste ich unwillkürlich an Shakespeares Romeo und Julia denken, wo das Motiv der zwei unglücklich Liebenden aufgenommen wurde. Die anderen „Verwandlungen“ dienen uns als moralische Lehren und so wissen wir heute noch: Das Hochmut vor dem Fall kommt (Niobe), das Reichtum nicht glücklich macht (Midas) und das Selbstlosigkeit eine Tugend ist (Philemon und Baucis). Auch andere Dinge lernen wir aus Ovids Metamorphosen: So erzählt die Geschichte um Pyramus und Thisbe auch die Geschichte, wie der Maulbeerbaum zu seinen roten Früchten kam oder dass aus der Geschichte um Midas, die Binsenweisheit abgeleitet wurde.

Die Reclam-Ausgabe bietet eine gute Einführung in das Thema und ein gutes Register und Vokabelverzeichnis, so dass sich die Lektüre gut gestaltete. Noch heute lohnt es sich die „Metamorphosen“ von Ovid zu lesen (sei es auf Latein oder Deutsch oder beides), allein, weil jeder seine eigenen Schlüsse aus den Geschichten ziehen kann.

Fazit: Zurecht ein Klassiker, der die Jahrhunderte überdauert hat.
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