Cover des Buches Memento (ISBN: 9783499255489)
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Rezension zu Memento von P. J. Tracy

Rezension zu "Memento" von P. J. Tracy

von Asmos vor 12 Jahren

Rezension

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Asmosvor 12 Jahren
Wenig Monkeewrench-Beteilung bedeutet für mich immer wenig Grace. Deshalb gefällt mir Memento aus der Reihe rund um Rolseth und Magozzi besonders gut. Zwar wird in diesem Falle nur eine starke Frau durch eine andere ersetzt, aber im Grunde genommen ist mir jede recht, die Grace ersetzt. Nicht, dass ich sie besonders unsympathisch finden würde, aber meistens finde ich es anstrengend in jedem Buch das selbe Trauma beschrieben zu sehen, zumal sich der Grund dafür ja bereits im ersten Band der Reihe von der Bildfläche verabschiedet hat. Deshalb war ich positiv überrascht, dass man dieses Mal mit so gut wie keinem Bisschen Grace ausgekommen ist und es hat in meinen Augen der Geschichte nicht im Geringsten geschadet. Sicher, die Computerfreaks sind das besondere Etwas, das das Ermittlerteam der Reihe von denen anderer Reihen abhebt, aber zur Abwechslung war es einmal ganz schön darauf zu verzichten die eigentliche Ermittlungsarbeit deshalb in den Hintergrund zu stellen. Zumal so weitaus mehr Witz in die Sache kam [es kann durchaus amüsant werden, wenn zwei gestandene Männer auf einer vereisten und zugeschneiten Straße unterwegs sind]. Trotzdem bleiben die Leute von Monkeewrench weiterhin Teil der Geschichte und ich hätte es auch seltsam gefunden, wären sie vollständig aus dem Buch verschwunden, auch wenns nur für einen Band der Reihe wäre. Aber man braucht sich ja keine Sorgen zu machen: auch ohne Grace zieht sich das Thema rund um misshandelte und traumatisierte Frauen wie ein dicker fetter Wollfaden durch die gesamte Reihe. In ‚Memento’ ist es aber nicht ganz so subtil verarbeitet wie normalerweise [sprich man sieht nicht ständig, wie Grace prüft, dass ihre Waffen auch alle dort sind, wo sie hingehören]. Ich habe allerdings bis zum bitteren Ende keinen tieferen Sinn darin gefunden, dass die Leichen in Schneemänner gesteckt wurden. Recht viel Aufwand für… nichts eigentlich. Zumal dieses zur Schau stellen meiner Meinung nach nicht wirklich zum Motiv der Tat passt. Sicher, es wirkt besonders spektakulär und verbindet anschließend die einzelnen Handlungsstränge und meinetwegen ist es eine Form von bizarrem Erkennungsmerkmal, aber wie gesagt: es passt nicht zum Bewegungsgrund des Mörders. Der Aufwand, der dabei betrieben wird, steht in keinem Verhältnis zum Ergebnis. Fazit: Für mich bisher eines der besten Bücher der Reihe. Wenig Grace, dafür deutlich mehr Humor und eine nicht ganz so gedrückte Stimmung, die einen wohl dauerhaft daran erinnern soll, was in Band eins passiert ist.
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