Cover des Buches Gekrönt (ISBN: 9783899419665)
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Rezension zu Gekrönt von P.C. Cast

Rezension zu "Gekrönt" von P.C. Cast

von Charlousie vor 12 Jahren

Kurzmeinung: Wieso habe ich nur das Gefühl, dass Gekrönt die KOMPLETTE WIederholung vom ersten Band nur aus anderer Sichtweise und ein paar ausgetauschte...

Rezension

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Charlousievor 12 Jahren
Der Inhalt: Morrigan fühlt sich so anders. Sie versteht sich zwar mit ihren Freundinnen, aber irgendwie erscheinen sie ihr so kindisch und unausgereift. Auch kann niemand verstehen, warum sie sich so gerne in der Natur aufhält. Dass sie manchmal Stimmen im Wind hört, erzählt sie schon niemandem mehr. Doch Morrigan ahnt auch noch nicht, dass ihre tote Mutter Rhiannon ihr ein mächtiges Erbe hinterlassen hat, was nun in ihr schlummert. Eines Tages besucht sie mit ihren Freundinnen eine Höhle und fühlt sich sofort so, als wäre sie nach Hause gekommen. Aber nicht nur das: Die Steine sprechen zu ihr und nennen sie Lichtbringerin! Was hat das zu bedeuten? Morrigan möchte endlich die Wahrheit erfahren und konfrontiert ihre Großeltern mit ihren Eindrücken. Wenige Momente später ist ihre Welt zerbrochen und Morrigan weiß mehr denn je, dass sie zu niemandem gehört. Also läuft sie weg und findet sich durch ein schreckliches Unglück in Partholon wieder. Beginnt das Böse erneut an Macht zu gewinnen und jetzt auch Morrigan mit lasterhaften Gedanken zu verseuchen? Lauter Wiederholungen, Parallelen und bereits bekannte Handlungsmuster „Gekrönt“ ist inzwischen der dritte Teil rund um die Parallelwelten Partholon und Oklahoma. Leider habe ich ungefähr zwei Drittel des Inhalts gebraucht, um mich in die Geschichte hineinzufinden. Ständig erschienen mir die Erlebnisse wie eine Art Prolog und ich wartete ununterbrochen darauf, dass endlich die richtige Geschichte beginnen würde, die sich hinter dieser Fassade zu verstecken schien. Woraus bestand die Fassade?: Im Prinzip war es eine komplette Wiederholung von dem, was man im ersten Band „Ausersehen“ erlebt hat. Nur wird die aus einer anderen Sichtweise erzählt und zwar aus der von Rhiannons Tochter Morrigan. Sie wächst bei Shannons Großeltern im Oklahoma auf. Früh wird sie bereits mit der Existenz von der Göttin Epona vertraut gemacht. Nur ist es nicht sonderlich interessant genau dieselbe Geschichte erneut zu erleben, die lediglich ein paar Abweichungen, dafür aber zu viele Parallelen aufweist. Ich habe mich total auf den dritten Band gefreut und generell ist die Idee hervorragend Shannon und Rhiannon das Feld räumen zu lassen, so dass die Reihe in Partholon auf die nächsten Generationen übergeht, doch nicht auf diese Art und Weise. Auch die inneren Monologe der Protagonistin beinhalten erneut Überschneidungen zu den Vorgängern Seitenweise Unsicherheit der Protagonistin und Angst davor der falschen „bösen“ Stimme im Wind zu lauschen und so selbstsüchtig zu werden wie ihre Mutter boten dem Handlungsverlauf auch keinen Aufschwung. Irgendwann hat mir das gereicht und ich wurde richtig böse, dass „Gekrönt“ aus diesem (Verzeihung) „Gewäsch“ besteht. Glücklicherweise blieb es nicht so. Die Parallelen blieben zwar bis zum Schluss, indem Morrigans Seelengefährte genauso gut ClanFintan sein könnte und auch Shannons Tochter Myrna das Spiegelbild von Morrigan ist, dafür schlecht sich der vertraute amüsante Tonfall ein. Sätze wie: „Sein Kuss war fragend, ich beantwortete ihn mit einem Ausrufezeichen“ sind so originell, dass ich regelrecht lachen musste. Das letzte Drittel heizte mir dann noch einmal so richtig ein Sobald sich einmal die Leichtigkeit eingestellt hatte, war ich richtig froh die Entwicklungen in beiden Welten mitverfolgen zu können und wusste auch die Charaktere sehr zu schätzen. Allerdings hat es dafür einfach zu lange gebraucht und dass „Gekrönt“ zu mehr als die Hälfte aus Wiederholungen bestand hat nicht zu meinem Lesevergnügen beigetragen. Hätte ich eine Wiederholung gewollt, wäre es mir ein Leichtes gewesen noch einmal den ersten Band zu lesen, der zudem wesentlich niveauvoller und witziger anmutet, als „Gekrönt“. Ich hätte beinahe das Gefühl bekommen können, dass den beiden Autorinnen die Ideen ausgegangen seien, denn soviele Figuren, die plötzlich ihr Leben in diesem Schauspiel lassen mussten, erschienen mir nicht geheuer. Das erinnerte mich eher an illegale Müllentsorgung, denn wenn eine Person ausgedient hat, wie sonst soll man den LeserInnen deutlich machen, dass sie überflüssig geworden ist? Durch einen Tod schlägt man ja auch mehrere Fliegen mit einer Klappe: Sowohl die unbeliebte Figur ist verschwunden als auch eine (vermeintliche) Spannung erzeugt worden. Dafür führen uns P.C. Cast und ihre Tochter in eine uns bisher unbekannte Ecke Partholons ein, die gut ausgearbeitet für etwas Abwechslung sorgte. Obwohl Kegan genauso gut ClanFintan sein könnte, wurde er mir doch zum Liebsten Charakter in der Geschichte und auch das Ende stimmte mich etwas versöhnlicher. Mein endgültiges Urteil: Ich hoffe sehr, dass der vierte Band wieder mehr von dem lockeren Esprit erhalten wird, mit dem „Tales of Partholon“ startete. Die Idee ist nach wie vor hervorragend und bietet viele Richtungen, in die sich die Handlung erstrecken kann, doch wenn das Potenzial dann so schmählich vernachlässigt wird, lohnt sich die Weiterreise mit den Charakteren nicht mehr. Ich rate allen bisherigen „Partholon“-Fans dennoch mal einen Blick in „Gekrönt“ zu riskieren, denn vielleicht liegt er anderen auch einfach mehr als mir. Für mich sind das aber alles in allem gerade mal gute 3 Sterne wert.
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