P. D. James

 3,5 Sterne bei 703 Bewertungen
Autorin von Der Tod kommt nach Pemberley, Was gut und böse ist und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Phyllis Dorothy James, Baroness James of Holland Park (seit 1991). Krankenschwester im Zweiten Weltkrieg; Jahre in der staatlichen Krankenhausverwaltung; 1968 Wechsel in die Kriminalabteilung des Innenministeriums; 1960 - 1962 schrieb sie nebenbei Kriminalromane; ab 1962 ausschließlich Schriftstellerin

Alle Bücher von P. D. James

Cover des Buches Was gut und böse ist (ISBN: 9783426307007)

Was gut und böse ist

 (62)
Erschienen am 01.12.2022
Cover des Buches Der Tod kommt nach Pemberley (ISBN: 9783426304136)

Der Tod kommt nach Pemberley

 (63)
Erschienen am 01.04.2015
Cover des Buches Wer sein Haus auf Sünden baut (ISBN: 9783426306994)

Wer sein Haus auf Sünden baut

 (47)
Erschienen am 02.11.2022
Cover des Buches Tod an heiliger Stätte (ISBN: 9783426507452)

Tod an heiliger Stätte

 (48)
Erschienen am 01.07.2010
Cover des Buches Der Beigeschmack des Todes (ISBN: 9783426306970)

Der Beigeschmack des Todes

 (45)
Erschienen am 13.01.2020
Cover des Buches Im Saal der Mörder (ISBN: 9783426404591)

Im Saal der Mörder

 (35)
Erschienen am 15.04.2010
Cover des Buches Ein makelloser Tod (ISBN: 9783426503775)

Ein makelloser Tod

 (36)
Erschienen am 10.09.2010
Cover des Buches Wo Licht und Schatten ist (ISBN: 9783426506219)

Wo Licht und Schatten ist

 (32)
Erschienen am 09.03.2010

Neue Rezensionen zu P. D. James

Cover des Buches Ein Spiel zuviel (ISBN: 9783426306727)
AndreasKuecks avatar

Rezension zu "Ein Spiel zuviel" von P. D. James

Der gelungene Auftakt eines interessanten Ermittlers...!
AndreasKueckvor 16 Tagen

Es war das Jahr 1962 als ein neuer Kommissar auf der literarischen Bühne der Kriminalromane erstmals in Erscheinung treten sollte. Seine geistige Mutter schuf mit ihm einen Ermittler, der einerseits noch geprägt war von den Traditionen der goldenen Ära des Genres, jedoch gleichzeitig seinen Blick ebenfalls Richtung Modernität wandte. Erst spät folgte P.D. James dem Drang zu schreiben. Vielleicht liegt in dem Umstand begründet, dass die Autorin schon einiges an Lebenserfahrung mitbrachte, warum auch der von ihr erdachte Held so erwachsen, so reif, so in sich ruhend erscheint.

Beinah stoisch geht Adam Dalgliesh in seinem Job vor, den er gewissenhaft, konzentriert und durchaus mit Empathie erledigt. Gleichzeitig umgibt ihn eine Aura des Geheimnisvollen: Vieles gibt die Autorin von ihm nicht preis. Da wird mal hier in einem Nebensatz ein Detail verraten, da fällt mal dort innerhalb eines Dialoges eine Bemerkung. Und doch hatte ich als Leser ein recht klares Bild von ihm vor meinem inneren Auge: Dank seiner Handlungen und Kommentare konnte ich Rückschlusse auf seinen Charakter ableiten. Wobei er sich nie in den Vordergrund drängte. Während bei Agatha Christie und Dorothy L. Sayers die ermittelnden Personen im Fokus der Geschichte stehen, hält P.D. James es ganz mit ihrer Kollegin Josephine Tey und widmet ihrer Aufmerksamkeit dem begangenen Verbrechen.

Auf Martingale Manor, dem Herrenhaus der Maxies, wird das traditionelle Sommerfest gefeiert. Als wäre dies nicht genug Aufregung, muss sich Mrs. Maxie an diesem milden Julitag auch noch mit der Nachricht herumschlagen, dass sich ihr Sohn mit dem neuen Hausmädchen verlobt hat, der ledigen Mutter Sally Jupp. Hinter ihrer Maske aus Tüchtigkeit und Ergebenheit versteckt Sally Gefühle der Verachtung – was den meisten auf Martingale verborgen bleibt. Am nächsten Morgen jedoch wird Sally ermordet aufgefunden. Ein komplizierter Fall für Kommissar Adam Dalgliesh, denn unter der Oberfläche des ländlichen Idylls brodelt es vor Hass und Eifersucht…

(Inhaltsangabe der Homepage des Verlages entnommen!)

So legt P.D. James ihren Schwerpunkt auf das Verbrechen und sorgt dafür, dass ich als Leser alle Informationen erhalte, um den Fall (zumindest theoretisch) lösen zu können. Denn selbstverständlich werde ich diesen verzwickten Fall nicht lösen können – ich möchte ihn auch gar nicht lösen. Vielmehr entblätterte sich vor meinen Augen Seite für Seite das komplette Drama, und ich lernte so die beteiligten Protagonist*innen deutlich besser kennen als den Ermittler. Äußerst akribisch – ohne langatmig zu sein – rollt die Autorin die Geschehnisse an den Tagen vor der Tat auf und bietet Einblicke in die Gefühlswelten der Figuren. Peu à peu offenbart sich der wahre Charakter der handelnden Personen hinter ihren so sorgsam inszenierten Fassaden. Äußerst klug und in bester „Whodunit“-Manier präsentiert uns James eine erlauchte Auswahl an Verdächtigen, aus der wir – ähnlich einer Süßigkeit aus einer Pralinenschachtel – unseren Favoriten/unsere Favoritin wählen dürfen.

Doch auch das Opfer wird eingehend beleuchtet: Ist sie denn wirklich das unschuldige Opfer? Oder hat diese durch und durch berechnende Person nicht vielmehr ihren eigenen Beitrag geleistet, mit dem sie sich selbst in die Rolle des Opfers manövriert hat? Vielleicht hat sie wirklich „Ein Spiel zuviel“ gespielt? Bei der Autorin ist das Opfer aufgrund ihres ambivalenten Auftretens nicht zwangsläufig ein Sympathieträger. Vielmehr erzeugt sie mit ihrem Verhalten (manchmal unbewusst, manchmal kalkuliert) bei ihrem Gegenüber eine entsprechende Gegenreaktion und ist so die Projektionsfläche für die jeweiligen Emotionen.

Doch abermals zurück zum Helden: Ich fand es sehr erstaunlich, dass ein Protagonist, von dem ich so wenige Details kenne, eine umso größere Anziehungskraft auf mich ausübte. Und natürlich stellte ich mir selbst die Frage nach den Gründen. Die noble Zurückhaltung gepaart mit einem respektvollen und freundlichen Auftreten sind wesentliche Merkmale seines Charmes. Ja, vielleicht macht genau diese Paarung den besonderen Reiz aus, der mich veranlassen wird, mehr von ihm in Erfahrung zu bringen.

Adam Dalgliesh! Wir sehen uns wieder!

Cover des Buches The Mistletoe Murder and Other Stories (ISBN: 9780571331352)
DG_Ambronns avatar

Rezension zu "The Mistletoe Murder and Other Stories" von P. D. James

Weit unter Standard
DG_Ambronnvor 3 Monaten

Selten eine derart dumme und überflüssige Geschichte gelesen, wie The Mistletoe Murder. Ein absurder Plot, unglaubwürdige Figuren, nicht einmal ein wenig Ironie, um den vernichtenden Eindruck abzumildern. Was um alles in der Welt mag den wohlmeinenden Kritikern nur an dieser Geschichte gefallen haben? Meine erste und letzte Begegnung mit P.D. James.

(Die Rezension bezieht sich nur auf die titelgebende Erzählung dieses Buches.)

Cover des Buches Der Mistelzweig-Mord (ISBN: 9783426282175)
AndreasKuecks avatar

Rezension zu "Der Mistelzweig-Mord" von P. D. James

Eine überzeugende „Einstiegs-Droge“ in das Werk einer talentierten Krimi-Autorin…!
AndreasKueckvor 3 Monaten

Die Beschriftung auf ihren Visitenkarten müsste beeindruckend gewesen sein, hätte sie dort ihren vollen Namen incl. Titel und Auszeichnungen verewigt:

Phyllis Dorothy James, Baroness James of Holland Park, OBE, FRSA, FRSL

Für ihre Fans war sie „nur“ P.D. James. Dabei hat sie zu Lebzeiten immer beteuert, dass sie mit diesem Kürzel nie vorgehabt hat, ihr Geschlecht zu leugnen. Vielmehr hätte sie ihren Vornamen auf P.D. verkürzt, weil es rätselhaft wirke und zudem auf dem Buchrücken so gut aussähe.

Im Jahre 1962 erschien ihr erster Roman mit dem Titel „Ein Spiel zuviel“ (im eng. Org.: „Cover Her Face“). Mit ihm erblickte gleichzeitig ein neuer Ermittler das Licht der literarischen Welt: Chief Inspector Adam Dalgliesh ist ein schweigsamer Kriminalist. Zudem hat der früh Verwitwete eine poetische Ader und schon einige Gedichtbände veröffentlicht. Schon der erste Fall zeigt in seinen Grundzügen viele Gemeinsamkeiten mit den klassischen „Whodunits“, die in der Zeit zwischen den Weltkriegen in Großbritannien so populär waren. Auch in zwei von den insgesamt vier Geschichten dieser Anthologie spielt Adam Dalgliesh eine Hauptrolle. Doch schön der Reihe nach…!

Schon mit der titelgebenden Geschichte für diese kleine Sammlung Krimi-Erzählungen gelang es P.D. James, mich zu ködern. Ich hatte vorher noch nichts von ihr gelesen – zumindest kann ich mich nicht darin erinnern. Und schon beim Lesen der ersten Geschichte „Der Mistelzweig-Mord“ fragte ich mich, wie dies möglich sein konnte. Wie konnte mir bisher diese talentierte Autorin von Kriminalromanen verborgen bleiben?

Sowohl bei „Der Mistelzweig-Mord“ als auch bei „Ein ganz banaler Mord“ wird die Handlung aus der Erinnerung einer Person geschildert, die einen mehr oder weniger schmerzhaften Blick in die Vergangen wagt und so die Geschichte durchaus sehr emotional und mit persönlicher Färbung wiedergibt. Beide Geschichten fesselten mich durch ihren raffinierten Aufbau, der langsamen Steigerung der Spannung und einem überraschenden Twist am Schluss.

In „Das Boxdale-Erbe“ und „Die zwölf Weihnachtsindizien“ kommt der schon eingangs erwähnte Chief Inspector Adam Dalgliesh zum Zuge. Dieser noble und zurückhaltende Ermittler konnte mich sofort für sich einnehmen. Auch diese Mini-Krimis überzeugten mich durch ihre klar gezeichneten Figuren und dem gut durchdachten Handlungsaufbau. Mit einem herrlich kuscheligen Gefühl ließ ich mich in die Handlungen fallen, die – wie aus der Zeit gefallen – auch von Agatha Christie oder Dorothy L. Sayers hätten stammen können. Doch dann tauchte plötzlich eine Formulierung oder ein zeittypisches Detail auf, und mir wurde bewusst, dass P.D. James erst ab den 60er Jahren literarisch aktiv war.

„Die Krimis spielen in der Gegenwart, sind aber so gotisch, dass es fast verwundert, wenn erwähnt wird, dass Frauen aus dem Figurenensemble die Pille nehmen.“ ist in Reclams Krimi-Lexikon zu lesen. Genau diese Erfahrung durfte auch ich erleben. Doch stellt dies für mich durchaus kein Kritikpunkt dar. Vielmehr hatte ich den Eindruck, dass es hier eine Autorin gab, die sich mit Respekt auf die Tugenden ihrer Vorgängerinnen besann, in ihren eigenen Werken diese mit aktuellen Gegebenheiten kombinierte und so für die Nachfolgenden den Weg in die Moderne ebnete.

Die beiden spannenden Appetizer mit Adam Dalgliesh waren so schmackhaft, dass ich „Ein Spiel zuviel“ bei der Buchhandlung meines Vertrauens bestellt und schon einen Tag später abgeholt habe. Es spricht somit nichts dagegen, dass ich meine flüchtige Bekanntschaft mit ihm weiter vertiefe. Ich freue mich schon darauf…!

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Zusätzliche Informationen

P. D. James wurde am 03. August 1920 in Oxford (Vereinigtes Königreich) geboren.

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