Key West – Sommer für immer

„Als ich erwachte, liege ich immer noch in seinen Armen. Ich hebe den Kopf ein Stück, um ihn anzusehen. Er schläft tief und fest. Seine Züge sind weicher und unschuldiger, als ich sie je gesehen habe. Ich fahre mit dem Zeigefinger über seine Stirn, und er zuckt zusammen, seine Augen öffnen sich und sehen mich an.“ (pp. 195/196)

Laura trifft es wie der Schlag, als sie zufällig die Facebookseite ihres Mannes Matthew öffnet. Eine wildfremde Frau schreibt ihn an und verkündet sie sei schwanger von ihm. Und nach dazu geschah dies während des Junggesellenabschieds von Matthew 1 Woche vor ihrer gemeinsamen Hochzeit. Hals über Kopf nimmt sie das Angebot ihrer besten Freundin Marty an und fliegt mit ihr und einer weiteren Freundin nach Florida, genauer nach Key West. Mit Cocktails, Pool und neuen Bekanntschaften versucht sie sich abzulenken so gut es geht. Doch erst als sie bei einem Tauchkurs auf Leo, trifft, steht ihre Welt erneut Kopf. Diesmal aber sind es die Schmetterlinge in ihrem Bauch, die sie fast verrückt werden lassen. In ihr entbrennt ein hitziger Kampf um Gefühle und Vernunft. Denn über eines ist sie sich sicher: sie kann und will Matthew nicht verzeihen. Die Frage ist nur ob noch nicht oder nie? Zudem scheint Leo gar nicht interessiert an ihr zu sein. Die Tage vergehen und Leo bleibt in ihrem Kopf. Als Sie die Heimreise antreten sollen, bekommt Laura erneut einen Anruf von Matthew: das Baby ist da! Laura beschließt, dass sie unter diesen Umständen nicht heimfahren will. Ob sie bei Leo bleiben kann?...

Page Toon schreibt in „Sommer für immer“ über die Grausamkeit und Schönheit der Liebe. Aus der Sicht von Laura erzählt leidet man förmlich mit ihr mit. Ebenso wird man angsteckt von den vielen Schmetterlingen, die auf einmal herumfliegen, als sie auf Leo trifft. In 33 Kapiteln erzählt Laura, was ihr wiederfahren ist. Danach wechselt die Erzählweise auf Leo und gleichzeitig erfährt die Geschichte eine einschneidende Wendung. Der Stil ist wunderbar den jeweiligen Charakteren angepasst. Lauras Gefühlswelt wurde einmal komplett umgekrempelt, und so ist auch ihre Erzählweise: mal lustig, mal fordernd und oft von tiefer Traurigkeit geprägt. Leo kennt man hauptsächlich aus den Erzählungen von Laura: ruhig, fordernd und gleichzeitig Welten entfernt. Sein eigener Erzählstil lässt ihn hingegen wesentlich menschlicher erscheinen. Auch er leidet und liebt, kann sich aber nur schwer in Worten äußern.

„Sommer für immer“ ist ein lockerer Roman für den niemals endenden Sommer. Wenn auch die meiste Zeit etwas vorhersehbar, so ist er dennoch sehr gefühlvoll und überzeugend geschrieben.