Pamela Pabst

 4,7 Sterne bei 6 Bewertungen

Lebenslauf

Pamela Pabst, 1978 geboren, wurde als erste von Geburt an blinde Strafverteidigerin in Deutschland bei Gericht zugelassen. Sie lebt und arbeitet in Berlin.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Pamela Pabst

Cover des Buches Ich sehe das, was ihr nicht seht (ISBN: 9783451068393)

Ich sehe das, was ihr nicht seht

 (6)
Erschienen am 20.08.2018

Neue Rezensionen zu Pamela Pabst

Cover des Buches Ich sehe das, was ihr nicht seht (ISBN: 9783451068393)
julzpaperhearts avatar

Rezension zu "Ich sehe das, was ihr nicht seht" von Pamela Pabst

blind mit sehenden Augen
julzpaperheartvor 3 Jahren

"Es ist kein Unglück, blind zu sein. Es ist nur ein Unglück, die Blindheit nicht zu ertragen." (Konfuzius)

Seit ihrer Geburt ist Pamela Pabst beinahe vollständig blind. Lediglich ein winziger Sehrest ist ihr noch geblieben, so dass sie Lichtverhältnisse oder vergrößerte Buchstaben erkennen kann. Sie kam als Frühchen auf die Welt und hatte einen etwas schwierigeren Start als andere Kinder. Trotz allem haben ihre Eltern sie von Anfang an, wie eine Sehende behandelt. "Ich bin meinen Eltern sehr dankbar, denn das, was ich nicht sehen konnte, brachten sie auf andere Weise in meine Welt." (S. 28)

Nach einem Termin bei einem Anwalt fasst, die damals 11-jährige, Pamela einen Entschluss: Sie möchte Jura studieren und entweder Anwältin oder Richterin werden - egal wie schwer der Weg auch werden mag.

Der Schreibstil ist recht flüssig und leicht verständlich, hat mir persönlich jedoch nicht ganz zugesagt. 

Ihr Leben wird dem Leser authentisch nahegebracht. Ihre Gedanken und Handlungen sind meist nachvollziehbar. Man merkt beim Lesen, dass sie ein erfülltes und glückliches Leben führt und dass sie dort angekommen ist, wo sie stets sein wollte.

Probleme des "Blindseins" werden ebenfalls angesprochen und näher beleuchtet, z. B. anfängliche Schwierigkeiten beim Ausfüllen von Unterlagen, Unterschriften setzen oder aber auch Mobbing im Kindesalter. Dennoch erkennt man immer wieder, wie stark diese Frau eigentlich ist und dass sie stets den Mut findet, aufzustehen, weiterzumachen und über sich selbst hinauszuwachsen.

Der Leser bekommt einen Einblick in ihr bisheriges Leben und ihren Werdegang. Was mir persönlich gefehlt hat, war ein umfangreicherer Einblick in ihren beruflichen Alltag und ihre Fälle. Das war für mich eigentlich am interessantesten, denn ihre Lebenssituation ist ja durchaus beeindruckend. Besonders mehr Informationen zum Umgang mit den Mandanten und Situationen im Gerichtssaal, hätte ich sehr spannend gefunden.

Nichtsdestotrotz war es ein sehr interessantes und lehrreiches Buch. Pamela ermutigt jeden, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen und das Beste aus jeder Situation zu machen.

Cover des Buches Ich sehe das, was ihr nicht seht (ISBN: 9783446245051)
Tanzmauss avatar

Rezension zu "Ich sehe das, was ihr nicht seht" von Pamela Pabst

Gehe konsequent Deinen Weg!
Tanzmausvor 10 Jahren

Seit kurz nach ihrer Geburt ist Pamela Pabst fast komplett blind. Ein winziger Sehrest ist ihr geblieben. Als Frühgeburt ist sie das Wunschkind ihrer Eltern. Trotz ihrer Behinderung wird sie aber nicht von ihnen in Watte gepackt, sondern ermutigt, das Leben wie eine „Sehende“ anzupacken. Nach einem Termin bei einem Anwalt steht für Pamela fest, sie möchte Anwältin oder sogar Richterin werden. Aber nicht irgendwo, sondern in Berlin. Und für diesen Wunsch kämpft Pamela.

Eher per Zufall fand ich das Buch beim Stöbern in einer Buchhandlung. Mich sprachen gleich der Titel und die Thematik an. Obwohl ich eher selten Biografien lese, hat mich dieses Buch sofort gereizt. Daher wurde es auch gleich nach Kauf gelesen.

Der Schreibstil ist flüssig, leicht satirisch, aber vor alle kämpferisch. Oft frage ich mich beim Lesen von Biografien, in wie weit ein Autor oder eine Autorin die eigene Biografie beschönigt oder übertreibt. Bei diesem Buch jedoch war ich von der Seite der Überzeugung, dass ich Pamela Pabst ihre Lebensgeschichte aufs Wort Glauben schenken darf. Natürlich werden die Probleme, die man als Blinde in einer Welt der Sehenden hat eindrücklich beschrieben. Das fängt bei Kleinigkeiten an, wie das Ausfüllen oder Unterschreiben eines Formulars und reicht bis weit ins Mobbing durch andere Mitschüler.

Schon nach den ersten Zeilen war ich von der Lebensgeschichte von Pamela Pabst gefangen. Die Seiten zogen nur so an mir vorüber und ich wollte mehr erfahren von dem blinden Mädchen, das sich seinen Weg durch das Leben der Sehenden erkämpfte, oft den Mut verlor, aber nie den Kampfgeist.

Sehr interessant fand ich, was es alles für Hilfsmittel für Blinde gab und mittlerweile gibt. Auch wie Pamela Pabst ihren Alltag in ihrer Kanzlei bewältigt, wird beschrieben.

Über ihre Fälle wird nur wenig geschrieben. Ein paar Reaktionen von Mandanten werden erwähnt, aber der Fokus des Buches liegt vor allem auf dem Lebensweg von Pamela Pabst von ihrer Kindheit, über ihren schulischen Weg bis hin zu dem erfolgreichen Studium.

FAZIT:
Ich habe das Buch mit Neugierde gelesen und dabei sogar einiges über die Welt der Blinden lernen können. Das Buch regt zum Nachdenken an, dass es sich lohnt seinen eigenen Weg im Leben zu gehen.

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