Pietro ist ein fröhlicher, aufgeweckter Junge und seine Mama ist eben so Lebensfroh wie er. Sein Vater dagegen ist rational und findet immer, man sollte die Vergangenheit ruhen lasse und das Leben jetzt leben und Überschwang gehört nicht zu seinen Tugenden. Eines Tages bricht die Familie auf und fährt in die Berge. Hier hat der Vater einst gelebt und Pietro lernt den etwas älteren Bruno kennen. Sie werden dicke Freunde und erkunden das Land, die Berge, die Natur und nehmen alles in sich auf. Die Buben nehmen aber auch die Schwingungen der Menschen wahr und Pietro betrachtet seinen Vater anders. Dann gehen sehr viele Jahre ins Land und jeder geht seinen Weg, bist Pietro und Bruno als Männer wieder aufeinander treffen und sich nicht nur ihrem Leben und Vergangenheit stellen, sondern auch der ihrer Familien. Paolo Cognettis Buch ist eine Wucht, obwohl es mit leisen Tönen, bewusst und sensiblen Betrachtungen daher kommt. Es entfaltet aber solch einen Geschichtenteppich, dass man nicht mehr los kommt und Pietros Stimme lauscht, die uns diese große Geschichte erzählt.
Paolo Cognetti
Lebenslauf
Alle Bücher von Paolo Cognetti
Acht Berge
Das Glück des Wolfes
Sofia trägt immer Schwarz
Gehen, ohne je den Gipfel zu besteigen
Mein Jahr in den Bergen
Unten im Tal
Fontane Numero 1
Gehen, ohne je den Gipfel zu besteigen
Videos
Neue Rezensionen zu Paolo Cognetti
Die weiße Hündin folgt ihrem wilden Gefährten flussaufwärts. Er strömt einen Geruch nach Blut aus. Alle Widersacher hat er durch einen tödlichen Biss erledigt.
Im Ort in den Bergen sind die getöteten Hunde großes Gesprächsthema. Luigi, der Forstpolizist, wird entsandt, um die Hundebesitzer zu befragen und die Spur des mordlüsternen Tieres aufzunehmen. Auf dem Weg dorthin betritt er eine Kneipe und erkennt sofort seinen Bruder Fredo. Er hat ihn sieben Jahre nicht gesehen, da er sein Glück als Holzfäller in Kanada suchte. Nun ist er nach dem Tod des Vaters zurückgekehrt. Die Brüder streiten um das abgelegene Haus, hoch in den Bergen, vor dem ihr Vater einst zwei Bäume pflanzte. Eine Lärche, wie Luigi hart und zerbrechlich und eine Fichte, wie Fredo robust und dunkel.
Eine kurze und in schlichter Sprache gehaltene Erzählung, die trotzdem viel Atmosphäre enthält.
Schon in der Bibel steht geschrieben, dass ein Mann ein Haus bauen, einen Baum pflanzen und einen Sohn zeugen soll. Und genau das hat der Vater von Luigi und Alfredo getan. Eer ahnt nicht, dass die von ihm ausgewählte Fichte und die Lärche zum Sinnbild der Charakterzüge seiner Söhne werden. Auf den ersten Blick können die gepflanzten Bäume und die beiden Brüder nicht unterschiedlicher sein, doch beim nähren Hinsehen verbindet sie doch mehr, als ihnen vielleicht lieb ist. Der eine geht, der andere bliebt ....und dann stehen sie sich nach Jahren wieder gegenüber....
Paolo Cognetti ist ein Meister der leisen Töne, der in wenigen Worten ganz viel zur Sprache bringt. "Unten im Tal" erzählt von Gegensätzen, Fußstapfen, Verpflichtungen, gegenseitig zugefügten Schmerzen und dem Ruf des Geldes, der manchmal eine Schneise der Verwüstung hinterlässt, ohne dabei die Folgen für Mensch und Umwelt zu bedenken.
Die Charaktere sind sehr fein gezeichnet und Cognetti ermöglicht seiner Leserschaft, die beiden Brüder und ihre Eigenarten kennenzulernen. Während der eine sein vermeintliches Glück im Ausland sucht, immer vor sich selbst, seinen Wurzeln und der Verantwortung auf der Flucht ist, versucht der andere in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, ohne dessen Marotten anzunehmen. Es geht um gesellschaftliche Zwänge, Ansichten, menschgemachte Gesetze und dem Raubbau an der Natur.
Wie die Borke der Bäume rauh und rissig ist, so ist auch das Leben in den Bergen - es hinterlässt Spuren, macht mitunter hart - sich selbst und anderen gegenüber - und ist trotzdem lebenswert. Cognetti lässt das Eis auf den Bergen und in den Herzen tauen, blättert im Buch der nostalgischen An- & Einsichten und gibt einen Ausblick darauf, dass der (technische) Fortschritt zugleich Fluch und Segen für ein abgelegenes Tal ist.
Wie immer ein Roman, der sich deutlich vom Mainstream abhebt und gerade deswegen sehr lesenswert ist.
Gespräche aus der Community
Paolo Cognetti, der Autor des internationalen Weltbestsellers "Acht Berge", lässt euch in seinem neuen Roman "Das Glück des Wolfes" in die Hochgebirgswelt Italiens zurückkehren. Vor der atemberaubenden Kulisse der höchsten Gletscher erzählt er eine poetische Liebesgeschichte und konfrontiert seine Leser*innen zugleich mit den ganz essentiellen Fragen unseres Lebens.
Leider hat es etwas gedauert, aber hier ist nun endlich auch meine Rezension:
Tausend Dank & verschneite Grüße! 🌨️
Wie wollen wir leben? Stadt oder Land? Soll man gehen oder bleiben? Sich einmischen oder raushalten?

Wagemutig erkunden Pietro und Bruno als Kinder die verlassenen Häuser des Bergdorfs, streifen an endlosen Sommertagen durch schattige Täler, folgen dem Wildbach bis zu seiner Quelle. Als Männer schlagen die Freunde verschiedene Wege ein. Der eine wird sein Heimatdorf nie verlassen, der andere zieht als Dokumentarfilmer in die Welt hinaus. Doch immer wieder kehrt Pietro in die Berge zurück, zu diesem Dasein in Stille, Ausdauer und Maßhalten. Er ringt mit Bruno um die Frage, welcher Weg der richtige ist.
Vor der ehrfurchtgebietenden Kulisse des Monte-Rosa-Massivs schildert Paolo Cognetti die lebenslange Suche zweier Freunde nach dem Glück. Eine eindringliche archaische Geschichte über über das Leben, die Liebe und den Tod.
Paolo Cognetti, 1978 in Mailand geboren, verbringt die Sommermonate am liebsten in seiner Hütte im Aostatal auf 2000 Metern Höhe. Er hat Mathematik studiert, einen Abschluss an der Filmhochschule gemacht und Dokumentarfilme produziert, bevor er sich ganz dem Schreiben zuwandte. Acht Berge ist ein Bestseller in Italien; das Buch erhielt den renommiertesten italienischen Literaturpreis, den Premio Strega, und erscheint in über dreißig Ländern.
Wir suchen 15 Leser, die eine Schwäche für Romane haben, in denen es um Freundschaft, Natur und die Frage nach dem Sinn des Lebens geht. Fühlt ihr euch angesprochen? Dann freuen wir uns auf eure Bewerbung.
Bewerbungsaufgabe: Gibt es einen Roman über eine (lebenslange?) Freundschaft, der euch besonders gefallen hat?
Zusätzliche Informationen
Paolo Cognetti wurde am 27. Januar 1978 in Mailand (Italien) geboren.
Community-Statistik
in 480 Bibliotheken
auf 78 Merkzettel
von 9 Leser*innen aktuell gelesen
von 4 Leser*innen gefolgt