Paolo Di Paolo

 3 Sterne bei 28 Bewertungen
Autor von Und doch so fern, Fast nur eine Liebesgeschichte und weiteren Büchern.
Autorenbild von Paolo Di Paolo (©Roberto Campanaro)

Lebenslauf

Paolo di Paolo (Rom, 1983) gehörte 2003 zu den Finalisten des Premio Italo Calvino per l’inedito und des Premio Campiello Giovani. Seine Romane Raccontami la notte in cui sono nato (2008), Dove eravate tutti (2001, Premio Mondello und Super Premio Vittorini), Mandami tanta vita (2013, Premio Salerno Libro d’Europa, Premio Fiesole Narrativa und Finalist des Premio Strega), sowie Una storia quasi d’amore (2016) sind alle bei Feltrinelli erschienen. Darüber hinaus veröffentlichte er unter anderem die Kinderbücher La mucca volante (2014, Finalist Premio Strega Ragazze e Ragazzi) und Giacomo il signor bambino (2015, Premio Rodari). Etliche seiner Werke wurden in verschiedene europäische Sprachen übersetzt.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Paolo Di Paolo

Cover des Buches Und doch so fern (ISBN: 9783947767083)

Und doch so fern

(14)
Erschienen am 03.03.2022
Cover des Buches Fast nur eine Liebesgeschichte (ISBN: 9783947767069)

Fast nur eine Liebesgeschichte

(14)
Erschienen am 20.01.2021
Cover des Buches Spiegelungen / Vite allo specchio (ISBN: 9783947767007)

Spiegelungen / Vite allo specchio

(0)
Erschienen am 14.10.2018

Neue Rezensionen zu Paolo Di Paolo

Cover des Buches Und doch so fern (ISBN: 9783947767083)
aus-erlesens avatar

Rezension zu "Und doch so fern" von Paolo Di Paolo

aus-erlesen
Fabelhafte Beobachtungen

Da waren sie wieder: Meine drei Probleme. Nö, nö, nö. So einfach macht es Paolo di Paolo dem Leser nicht. Aber die Zahl Drei spielt schon eine nicht ganz ungewichtige Rolle in „Und doch so fern“.

Rom, 1983 (das ist sie, die Drei). Das Schicksal hat bei Luciana zugeschlagen. Die Redakteurin, die bei Feierlichkeiten zu Gulio Andreottis Politikjubiläum genauso zugegen ist wie bei der Filmpremiere von Fellinis neuem Film, ist schwanger. Unverhofft. Vom Iren. Der hat keinen Namen, einfach nur der Ire. Das mag daran liegen, dass er eh nicht da ist. Nicht greifbar ist. Für sie ist er in Dublin, wieder zurück in der Heimat. Aus den Augen, nicht ganz aus dem Sinn. Im siebten Monat verbringt sie immer noch mehr Zeit in der verqualmten Redaktion (1983 – da ging das noch) als in den heimischen vier Wänden, wo sie sich ausruhen und auf die kommende Lebensaufgabe vorbereiten könnte. Ablenkung ist ihr näher als Vorsicht.

Valentina geht es nicht viel anders. Auch sie trägt die Frucht einer Nacht wie eine Monstranz vor sich her. Doch Ermes, der Erzeuger dieser Frucht, ist ihr ferner als je zuvor. Sie ignoriert ihn beharrlich. Der Schüler, der immer noch glückselig wegen des gewonnenen Scudetto der AS Roma ist, wird ein ums andere Mal vor den Kopf gestoßen, wenn er Valentina begegnet. Sie vertraut sich lieber einer Prostituierten an. Mit ihrer Mutter kann sie darüber nicht reden, und schon gar nicht mit ihrem Vater.

Nummer Drei ist Cecilia und oh, Wunder, auch sie ist schwanger. Von Gaetano. Unermüdlich versichert sie ihm, dass sie nichts, nie wieder etwas von ihm will. Nichts bedeutet in ihrem Falle gar nichts. Niente di niente. Gaetano dreht es jedes Mal den Magen um, wenn er derart barsch abgewiesen wird.

Drei Frauen in den 80ern in Rom. Ungewollt schwanger und völlig überfordert mit der Rolle, die sie in absehbarer Zeit einnehmen sollen. Hilfe können sie nicht erwarten, aus unterschiedlichen Gründen. Sie wollen auch keine Hilfe. Ebenso aus unterschiedlichen Gründen. Und zwischendrin der Erzähler. Der so detailreich aus dem Leben der zweimal Drei (!) Personen berichten kann. Warum weiß der eigentlich so viel? Dieses Rätsel wird am Ende des Buches gelüftet. Ein grandioser Kniff, den Paolo di Paolo da anwendet. Während man beim Lesen schon daran denkt wie denn nun die Geschichte (die drei Geschichten) ausgeht, kommt er mit einem Twist um die Ecke, die jeden verblüfft.

Cover des Buches Fast nur eine Liebesgeschichte (ISBN: 9783947767069)
aus-erlesens avatar

Rezension zu "Fast nur eine Liebesgeschichte" von Paolo Di Paolo

aus-erlesen
Viele Fragen ... und die Antwort?

Das Zitat aus dem Corriere della Sera auf der Rückseite gibt schon die Richtung des Romans vor. Es werden vor allem die Fragen in Erinnerung bleiben. Fragen nach dem Wie und Warum, und nach dem Warum nicht.

Ist Nino wirklich dieser Hallodri, der frei von allen Konventionen nach dem Schauspielstudium in London nach Rom zurückkehrt? Warum nimmt er den Job Senioren Schauspielunterricht zu geben an? Ist er nicht ausgebildeter Schauspieler? Und warum kann er Teresa, der Nicht seiner Mentorin nicht offenen Auges entgegenkommen? Lacht Teresa ihn aus oder lacht sie ihn an? Ist sie an Nino interessiert? Wenn ja, warum schaffen es beide nicht sich anzunähern? Und warum um alles in der Welt muss die Tante herhalten ihre Geschichte zu erzählen? Weil sie die einzige ist, die beide – ihren Schützling und ihre Nichte – versteht? Oder sind es tatsächlich nur die unterschiedlichen Lebenseinstellungen, die Nino und Teresa trennen? Könnte es nicht auch sein, dass genau diese Lebensentwürfe beide einander näher bringen … können?

Sind sie und er überhaupt in der Lage Theater und reales Leben auseinander zu halten? Oder sind sie doch noch nicht so erwachsen wie sie selbst davon überzeugt sind?

Warum rauscht es beim Lesen permanent im Kopf? Weil es einem selbst so geht oder so ergangen ist? Wann hört das auf? Kann man es selbst stoppen? Braucht es dieses Buch, um sich selbst zu erkennen? Und letztendlich: Warum ist dieses Buch einem erst jetzt in die Hände gefallen?

Paolo di Paolo – der Name macht neugierig. Zurecht! Seine Bücher machen süchtig – keine Frage. Immer weiter dringt man in ein Leben vor, das anderen gehört. Da mischt man sich nicht ein. Und dennoch ertappt man sich Seite um Seite dabei ihm, Nino, und ihr, Teresa, Ratschläge geben zu wollen. Ihnen die Angst zu nehmen. Angst vor dem, was kommen könnte. Das ist schließlich die ärgste Angst. Denn sie ist nicht konkret, nur spürbar. Nicht zu greifen.

Greifbar ist hingegen dieser Roman. Mit steigendem Interesse folgt man Nino und Teresa auf Schritt und Tritt, um der eigenen Neugier Nahrung zu geben. Irgendwann muss es doch klappen, dass diese zwei Wesen, die offensichtlich zusammengehören auch wirklich zueinander finden. Allein das Schicksal scheint – scheint – etwas dagegen zu haben. Und niemand auf der Welt, außer Nino und Teresa, kann das ändern. Doch wissen die beiden das?

Cover des Buches Und doch so fern (ISBN: 9783947767083)
P

Rezension zu "Und doch so fern" von Paolo Di Paolo

plansbymrsgue
Wunderbar geschrieben - ein Stück Italien

Ein toller Roman über Elternschaft und Identität mit Setting im Rom der 80er Jahre. 

Als Leser begleitet man drei Frauen während der letzten Monate ihrer Schwangerschaft und Paolo di Paolo wechselt gekonnt zu den Partnern, sodass man einen Einblick in die männliche Gedankenwelt erhält. 

Der Schreibstil ist großartig und zeigt immer wieder versteckte Anspielungen, die sich später aufklären. Gegen Ende des Romans kommen auch immer mehr autobiografische Elemente hinzu, was das Buch auch interessant macht. 

Ein großes Stück italienische “Literaturkunst“ - da ich am Anfang etwas gebraucht habe um in die Geschichte hineinzufinden, gibt es 4 Sterne. 

Gespräche aus der Community

Drei junge Frauen, welche im Rom der 1980er-Jahre das gleiche Schicksal teilen. Eine ungewollte Schwangerschaft stellt die drei Protagonistinnen vor die schwierige Aufgabe, sich für ein neues Leben als Mutter oder gegen dieses zu entscheiden. Eine Geschichte über das Gewicht der eigenen Herkunft und darüber, wie wir zu uns selbst werden. Eine Leserunde mit der Übersetzerin Christiane Burkhardt!

139 BeiträgeVerlosung beendet
P
Letzter Beitrag von  plansbymrsguevor 3 Jahren

Anbei etwas verspätet meine Rezension:

https://www.lovelybooks.de/autor/Paolo-Di-Paolo/Und-doch-so-fern-3877369641-w/rezension/6587292870/


Vielen Dank für das Leseexemplar!

Rom im Oktober. Zwei junge Menschen, Teresa und Nino, begegnen sich vor einem Theater. Ihre Lebensansichten könnten unterschiedlicher nicht sein, und doch wagen sie es, sich aufeinander einzulassen. Jungsein und Älterwerden, Lebensängste und Lebensmut, Theater und Wirklichkeit und natürlich, aber eben nicht nur, die Liebe. Die Übersetzerin Christiane Burkhardt wird an der Leserunde teilnehmen.

131 BeiträgeVerlosung beendet
MissKisss avatar
Letzter Beitrag von  MissKissvor 3 Jahren

Zusätzliche Informationen

Community-Statistik

in 31 Bibliotheken

auf 1 Merkzettel

von 2 Leser*innen gefolgt

Worüber schreibt Paolo Di Paolo?

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks