Rezension
"Doch auch wenn es so ist, wird die Unsicherheit in wenigen Jahren genauso wieder auftreten und dann wieder, bis sich ein Glücksfall ergibt (...) oder- was wahrscheinlicher ist- bis ich mich entschließe, einen romantischen Traum aufzugeben und mich konkreten Dingen zuzuwenden." (S.56)
Ein Ehepaar, ein Kind und ein Haushälterin/Kinderfrau die in einer engen Beziehung zueinander stehen bis die Haushälterin Signora A. krank wird und nicht mehr arbeiten kann. Plötzlich steht das Ehepaar vor seiner Ehe und weiß nicht, wie diese Mal ohne ihre Haushälterin funktioniert haben soll.
Ich beginne mit dem Schreibstil, welcher ohne Frage wirklich wundervoll ist, es gibt unzählige Sätze die ich zitieren möchte, die ich immer wieder gelesen habe und die wirklich zauberhaft sind.
Ein wenig anders gestaltet sich meine Begeisterung in Bezug auf die Protagonisten. Signora A. ist mir im nachhinein gänzlich unsympathisch, das Kind der Familie bleibt im Hintergrund und spielt eine unwichtige Nebenrolle, obgleich es in den Mittelpunkt gehört, Ehefrau Nora wirkt kalt und undurchschaubar- einzig der Ehemann lässt durch die Erzählperspektive manchmal in sein Herz schauen und konnte mich ein wenig erreichen.
Die Geschichte an sich ist nett- aber wirklich gefesselt hat sie mich nicht. Was mir gefällt sind die großen Interpretationsmöglichkeiten die das Buch und die Geschichte bietet. Wer Lust hat nach Symboliken, Metaphern und Intentionen zu suchen wird viel Freude haben- bezogen darauf kann das Buch sicher mehrmals gelesen werden.
Fazit: Ein schönes Buch mit einem guten Schreibstil, insgesamt leider nicht so richtig meines, da es mich unzufrieden zurückgelassen hat.