Cover des Buches Walhalla (ISBN: 9783981712339)
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Rezension zu Walhalla von Parzzival

Grauenvolle Sprache, unerträglich schwülstig

von Huschdegutzel vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Grauenvolle Sprache, die mir den Spaß an der wirklich guten Idee dahinter verleidete

Rezension

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Huschdegutzelvor 8 Jahren
Es ist eine sternenklare Nacht, als zwei junge Paare aus Frust und Übermut eine Bier-Party vor der Regensburger Walhalla feiern. Je weiter die Nacht voranschreitet, desto mysteriöser werden die Geschehnisse um sie herum. Als sie sich durch das plötzlich immateriell gewordene Hauptportal begeben, erwartet sie dort jedoch nicht die weiße Säulenhalle des Innenraums, sondern die wahre Walhalla, deren Existenz für die Jugendlichen bisher jenseits jeder Vorstellung gelegen ist. Dort müssen die Freunde stellvertretend für alle Menschen Prüfungen bestehen, die für das Kollektiv-Bewusstsein der Erdbevölkerung etwas Neues initiieren. Göttervater Wodan möchte nämlich eine durchaus wahrscheinliche, globale Ragnarök vermeiden. Das ist aber nur möglich, wenn es der menschlichen Spezies aus eigener Kraft gelingt, eine höhere Bewusstheit zu erreichen. Der Schlüssel dazu sind diese vier Jugendlichen.

So besagt es die Inhaltsangabe und da ich einen Faible für Fantasy habe, die gern auch in unsre Zeit hineinspielen darf, griff ich hier gern zu.

Nach einem recht vielversprechenden Beginn, der sich mit einigen durchaus unschönen Geschehnissen unserer Zeit befasst, ging es allerdings stetig bergab.

Mehr und mehr kam in mir das Gefühl auf, ich habe es mit einem weltfremden Wanderprediger zu tun, dessen Sichtweisen vielleicht sogar interessant sein könnten - wenn er sie nicht in ein unglaubliches Geschwafel verpacken würde.

Die Sprache ist leider nichts anderes als grauenhaft und macht die an sich wirklich gut durchdachte Geschichte dahinter zunichte.
Daran ändert auch nichts, dass der Leser, der die Geduld aufbringt, sich durch dieses Buch zu kämpfen, einiges über die Asen erfährt.


Wenn zum Beispiel Mimir sagt: " Trinke holde Maid " - so kann ich das durchaus noch hinnehmen, schließlich hat der Gute ja schon ein paar Jahrhunderte auf dem Buckel.


Wenn aber die angeblich 18 Jährigen Protagonisten Dinge von sich geben wie:
" Den Schmerz, über die gewaltige Falle, die die Menschen sich selbst gestellt hatten, indem sie ihren Verstand zum anbetungswürdigsten Götzen erklärt hatten ...ff " oder " ich danke dir, großherziger Bewahrer der Weisheit " ..... dann vergeht mir die Lust. Da nutzt es auch nichts, dass man ein Körnchen Wahrheit entdecken könnte - denn dieses Körnchen verliert sich in langatmigem, langweiligem Gesülze.


Das Ende gipfelt dann darin, dass die zu Beginn erwähnten Geschehnisse sich zum allerbesten wenden und das nur, weil ein paar Jugendliche sich in eine Art Hippie-WG zurückziehen und die Welt - wie auch immer - verbessern.


Vielleicht hilft es, wenn man sich vor dem Lesen ein paar bewusstseinserweiternde Drogen einwirft - aber nüchtern ist dieses Buch einfach unerträglich.


Keine Leseempfehlung!



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