Rezension zu "Hans Holbein d. J. 'Die Darmstädter Madonna'" von Oskar Bätschmann
Mein erstes Werk, welches ich bewusst von Holbein d. J. wahrnahm, war die sogenannte Darmstädter Madonna (Bürgermeister Meyers Madonna) bei einer Führung durch das Schlossmuseum dort. Unterdessen ist dieses beeindruckende Gemälde im Städel-Museum in Frankfurt als Leihgabe gelandet. Eine weitere Etappe auf dem langen und abwechslungsreichen Weg durch die Jahrhunderte, welcher am Ende dieses Buches nachvollzogen wird. Die Gemälde Holbeins sind heute über vielen Museen der westlichen Welt verstreut und haben bis zu ihrem jetzigen Bestimmungsort mitunter haarsträubende Odysseen hinter sich.
Holbein wurde um das Jahr 1498 in Augsburg geboren, zog aber vor seinem 20. Lebensjahr nach Basel, wo er einen großen Teil seines weiteren Lebens verbracht hat. Doch auch in England lebte und malte er eine längere Zeit lang und porträtierte u.a. Heinrich VIII. Er wurde ca. 45 Jahre alt und hat ein umfangreiches Werk hinterlassen, von dem aber einiges im Laufe der Zeit untergegangen oder verschollen ist.
Oskar Bätschmanns Biografie ist flüssig zu lesen und ermöglicht auch einem Laien einen guten und umfassenden Einblick in Leben und Werk diesen großen Künstlers. Es gibt ca. 15 farbige Abbildungen und mehr als doppelt so viele schwarzweiße.
Bätschmanns Gliederung hat mir gut gefallen:
Ein europäischer Künstler
Herkunft und Aufstieg
Großaufträge in Basel
Religiöse Werke
Erasmus von Rotterdam
Selbstdarstellung des Malers
Druckgrafik
Frankreich und Basel 1524-1526
England 1526-1528
Basel 1528-1532
England 1532-1543
Rezeption und Streit
Fazit: Dem Büchlein gelang es, mein Interesse zu wecken. Ein großer Künstler, der naturgetreue Abbildungen schuf, lange bevor die Fotografie erfunden wurde.