Rezension
ninchen1809vor 13 Jahren
Die Novelle „Lea“ von Pascal Mercier wird in der Ich-Perspektive aus Sicht einer dritten Person, Adrian Herzog, geschrieben. Dieser Adrian Herzog trifft eines Tages Martijn van Vliet. Beide wollen ein Stück einer Reise nach Bern gemeinsam ablegen. Auf dieser Reise erzählt Martijn, seine und Leas Geschichte. Nach dem Tod ihrer Mutter, zieht sich die achtjährige Lea immer mehr zurück. Eines Tages hört sie das Geigenspiel einer Straßenmusikerin und ist vollends begeistert. Sie entwickelt den Wunsch selbst Geige spielen zu lernen und erweist sich als großes Talent. Der Vater verliert dabei immer mehr den Zugang zu seiner Tochter. Er tut alles, um die Begabung zu fördern, um damit die Liebe seiner Tochter zu gewinnen, die niemandem außer ihren Geigenlehrern Zugang zu sich gestattete. Bis er einen verhängnisvollen Fehler begeht… Mercier hat mit dieser Novelle eine besonders traurige Vater- Tochter- Geschichte mit großer Erzählkraft geschaffen, eine Geschichte von Nähe und Fremdheit zueinander. Seine Sprache ist mitfühlend und äußerst tiefgründig, ohne kitschig zu sein. Einfach wunderschön.